Der Sprung vom 2005er- in den 2007er-Audi klingt gewaltig - wie hat er sich für dich angefühlt?
Timo Scheider: Grundsätzlich ist es natürlich so, dass man einen Sprung von zwei Jahren macht; andererseits ist das Reglement in der DTM relativ eng gestrickt. Insofern sind bei der Entwicklung keine gigantischen Sprünge möglich. Von Jahr zu Jahr verbessern sich viele Details, auch in diesem Jahr haben wir im Bereich des Motors und der Aerodynamik Fortschritte gemacht. Dennoch fiel es mir leicht, mich an das neue Auto anzupassen, und ich muss sagen, dass ich mich sehr wohl fühle - sowohl im Team Abt als auch im neuen Audi A4. Deshalb freue ich mich wirklich auf das erste Rennen.

Die Entwicklung der Aerodynamik war anders als im vergangenen Jahr, als sie auf das Vorjahresniveau eingefroren wurde, weit gehend freigegeben. Inwieweit konntest du dich als Fahrer mit den Vorstellungen und Wünschen einbringen?
Timo Scheider: Die Mitarbeit der Fahrer ist sehr wichtig, denn die Beschreibung der Probleme, die es beim Fahrverhalten eines Autos geben kann, kann nur von den Piloten kommen. Darauf geht das Team ein, macht Versuche und hofft, die Ergebnisse von der Theorie in die Praxis umsetzen zu können. Wir haben in diesem Jahr deutliche Fortschritte gemacht, auch weil die Punkte, die wir Fahrer vorgegeben haben, gut abgearbeitet wurden.

Im Audi-Neuwagen fühlte sich Timo Scheider von Beginn an heimisch, Foto: Audi
Im Audi-Neuwagen fühlte sich Timo Scheider von Beginn an heimisch, Foto: Audi

Im letzten Jahr war mit sechs Punkteankünften die Konstanz deine Stärke. Willst du dies nutzen, um von Beginn an den Titel in Angriff zu nehmen?
Timo Scheider: Erfahrung habe ich ja mittlerweile lange genug in der DTM, aber zu überschwänglich möchte ich auch nicht beginnen. Für mich sind ganz klar Podestplätze das Ziel. Wenn das im konstanten Rahmen gelingt und man mehrfach auf dem Podest steht, ist man natürlich irgendwann einer der Kandidaten für die Meisterschaft. Für mich ist es wichtig, dass wir es gemeinsam schaffen, mit dem gesamten Team Audi wieder um den Titel zu fahren. Dafür werde ich alle Energie aufwenden, denn dann haben wir alle eine gute Zukunft.

Wie ist für dich als einziger Neuling des Teams die Gewöhnung an deine Teamkollegen Tom Kristensen, Martin Tomczyk und Mattias Ekström verlaufen, die schließlich allesamt bereits lange für Abt-Audi fahren?
Timo Scheider: Ich kenne die Jungs ja bereits länger - einerseits durch meine Erfahrung im Audi-Vorjahreswagen, andererseits habe ich selbst zu meinen Opel-Zeiten Kontakt zum Audi Sport Team Abt Sportsline gehabt. Wir haben Events wie die Abt Racing Show besucht, wodurch ich die vier schon sehr gut kenne. Ich habe mich beim Einleben ins Team nicht schwer getan, denn Tom, Martin und Eki sind coole Jungs, von denen ich bei der Arbeit mit dem Team sowie dem Audi A4 sicherlich das eine oder andere noch lernen kann. Davon kann ich hoffentlich Einiges mitnehmen, was dann für mich zum Erfolg führt.