Mangelnde Performance, Geldmangel, Beinbrüche: Auf dem Schleudersitz des Futurecom-TME-Teams gab es 2006 kaum einen Grund für den vorzeitigen Fahrertausch, den es nicht gab. Von Olivier Tielemans, Jeroen Bleekemolen, Nicolas Kiesa und Thed Björk spricht in der DTM heute kaum noch jemand - mit Adam Carroll hat Teamchef Dr. Colin Kolles den nunmehr fünften, jedoch durchaus viel versprechenden Teamkollegen für Vanina Ickx verpflichtet.

"Gegen Adam Carroll bin ich in der Formel 3 schon gefahren - er kann extrem schnell sein", zollt selbst Mercedes-Pilot Jamie Green dem Nordiren ähnlich viel Respekt wie dem potenziellen Shooting-Star im 2005er-Mercedes, Paul di Resta. Nach einer für ihn unbefriedigenden Saison in der GP2, wo er noch 2005 mit drei Siegen für Furore gesorgt hatte, freut sich Carroll, mit dem Wechsel in die DTM einen Karriereknick verhindert zu haben:

Carroll schielte zeitweise auf Prémats (l.) jetziges Cockpit, nun fährt er neben Vanina Ickx, Foto: Sutton
Carroll schielte zeitweise auf Prémats (l.) jetziges Cockpit, nun fährt er neben Vanina Ickx, Foto: Sutton

"Ich habe in der Formel 1 getestet, habe dann einige Zeit in der GP2 verbracht und mehrere Tests im ChampCar bestritten. Ich habe einen Wechsel in die USA als Option gesehen. Doch dann kam die DTM und ich bin sehr glücklich über diese Chance", berichtet der 24-Jährige uns gegenüber über seinen Lebenslauf, der ihn schließlich in den 2005er-Audi führte, "der Anruf von Colin Kolles kam für mich überraschend - er hat mich zum Testen eingeladen."

Die ITR-Tests in Oschersleben bereiteten Carroll Lust auf mehr: "Die ersten Tests sind gut verlaufen. Mein DTM-Wagen ist zwar nicht das schnellste Fahrzeug, das ich je gefahren bin, aber ich war dennoch beeindruckt. Es ist ein sehr großes Auto, es reagiert sehr gut und bietet viel Grip." Sollte Adam Carroll selbst mehr Grip auf dem Schleudersitz des gebrauchten A4 DTM beweisen als seine vier Vorgänger, steht auch aus seiner Sicht "einigen Überraschungen" nichts im Wege. Will der ehrgeizige Brite doch beweisen, dass er nicht umsonst zeitweise auch für das zweite Phoenix-Cockpit im Gespräch war...