Nicht nur für die alte Mercedes C-Klasse bildete der Hockenheimring die Paradestrecke: Seit CLK-Zeiten sind die Stuttgarter bei ihrem Heimspiel ungeschlagen - und könnten am Sonntag den zehnten Hockenheim-Sieg in Folge einfahren. 25 Triumphe in den 58 Hockenheim-Läufen seit 1984, davon 13 in der neuen DTM: Die Erfolgsliste der Marke mit dem Stern liest sich eindrucksvoll. Die neue C-Klasse tritt ein schweres Erbe...

HWA

"Aus 13 Siegen in Hockenheim wurden bis jetzt fünf Meisterschaften. Ich will um Sieg Nummer 14 kämpfen", hält sich das Lampenfieber Bernd Schneiders, der seit 190er-Zeiten mit sämtlichen Stuttgarter DTM-Boliden in Hockenheim siegte, dennoch eher in Grenzen. Mit seinen Zielen für das kommende Wochenende unterscheidet sich der Saarländer nicht von seinen Neuwagenkollegen: "Ich habe mich mit einem Testprogramm so intensiv wie nie zuvor in der DTM auf die neue Saison vorbereitet. Ich freue mich auf den Titelkampf", zeigt sich auch der seit 17 Rennen sieglose Mika Häkkinen kämpferisch.

Im 22. Rennen will Jamie Green endlich die oberste Podeststufe besteigen, Foto: Sutton
Im 22. Rennen will Jamie Green endlich die oberste Podeststufe besteigen, Foto: Sutton

Zwar bescheinigten die HWA-Piloten ihrem neuen Dienstwagen nach den ITR-Tests in Oschersleben gute Longrun-Qualitäten. Doch selbst ein Einstandssieg der neuen C-Klasse in Hockenheim hätte mit Blick auf die Kräfteverhältnisse noch eher geringe Aussagekraft - debütierte doch auch die 2004er-C-Klasse mit einem Heimtriumph, tat sich jedoch im Saisonverlauf eher schwer gegen die Ingolstädter Konkurrenz. Auch vom erfolgreichen 2006er-Mercedes droht der wie gewohnt 1.070 Kilogramm schweren Neuentwicklung Gegenwind, wie Alexandros Margaritis andeutet:

Persson & Mücke

"Der Abstand der Vorjahresautos zur neuen C-Klasse ist nicht sehr groß", stellt der Persson-Pilot fest, der Jean Alesi in dieser Saison als erfolgreichster Jahreswagenpilot beerben will: "Ich möchte das von Anfang an mit guten Ergebnissen beweisen." Anders DTM-Rückkehrer als Gary Paffett, dem sämtliche Mitglieder des Neuwagenlagers den Vorstoß in 2007er-Sphären zutrauen, hat auch Mathias Lauda nach seinem Aufstieg in den verglichen mit den Neuwagen erneut um zehn Kilogramm leichteren Jahreswagen noch Einiges zu beweisen: "Mit der 2006er-C-Klasse will ich 2007 meine ersten DTM-Punkte einfahren - am besten gleich in Hockenheim."

Trotz verwehrter Beförderung in den Jahreswagen und einem mit 1.040 Kilogramm geringeren Gewichtsvorteil der Gebrauchtwagen hegt auch Mücke-Pilotin Susie Stoddart Punkteambitionen. Punkte verkündet ihr Persson-Kollege im 2005er-Mercedes, Paul di Resta, zwar noch nicht als Zielsetzung, werden dem schottischen Debütanten jedoch durchaus zugetraut: "Ich kenne Hockenheim aus der Formel 3 und habe hier im letzten Oktober den Titel in der Formel-3-Euroserie geholt. Die DTM-Tests bisher zeigten, dass mir die Umstellung in den noch ungewohnten Tourenwagen gut gelingt."