Das Fahrerfeld 2007

Lange mussten die Fans darauf warten, seit Montag stehen zumindest 9 der 10 Audi-Piloten für die Saison 2007 fest. Am Dienstag legte Mercedes nach und benannte wenigstens seine vier Neuwagen-Piloten. Überraschungen gab es nur bedingt. Bei Mercedes sitzen Mika Häkkinen, Bernd Schneider, Bruno Spengler und Jamie Green in den neuen Autos. Bei Audi wird diese Ehre Mattias Ekström, Tom Kristensen, Martin Tomczyk und Timo Scheider zuteil. Scheider qualifizierte sich mit seinen starken Leistungen in der Vorsaison für ein neues Auto.

Die Vorjahres-Audi werden von Routinier Christian Abt sowie den Neulingen Alexandre Prémat, Lucas Luhr und Mike Rockenfeller chauffiert. Einen der beiden 2005er Wagen des TME-Teams erhält erneut Audi-Werkspilotin Vanina Ickx. Das zweite Cockpit besetzt das Team auf eigene Faust. Als Kandidaten werden Adam Carroll, Danny Watts und Adrian Valles gehandelt. Die weiteren Mercedes-Cockpits sind noch nicht besetzt. Für Ex-Champion Gary Paffett steht bei seinem Comeback allerdings nur ein 2006er Auto zur Verfügung.

Der Titelverteidiger

Susie Stoddart fuhr die neue C-Klasse in Genf vor., Foto: Mercedes
Susie Stoddart fuhr die neue C-Klasse in Genf vor., Foto: Mercedes

Vor ziemlich genau einem Jahr begannen der Technische Leiter Gerhard Ungar und seine HWA-Truppe mit der Konstruktion der neuen C-Klasse. Besonders viel Augenmerk legten die Ingenieure auf die Aerodynamik des neuen Boliden, der zunächst als 50%-Modell im Windkanal getestet wurde. Dort wurde der letzte Feinschliff an alle Teile von der Frontscheibe und Haube bis hin zu den Türen gelegt.

Angetrieben wird die neue C-Klasse von einem Mercedes-Achtzylinder mit 90 Grad Zylinderwinkel, vier Litern Hubraum und vier Ventilen pro Zylinder. Vor allem die Fahrbarkeit des Motors wurde für die neueste Version optimiert. Mit den zwei vom Reglement vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzern mit jeweils 28 Millimetern Durchmesser leistet er jetzt 350 kW/rund 470 PS bei 7.500/min und erzeugt ein maximales Drehmoment von 500 Nm. Auch an der Radaufhängung wurde gearbeitet. Die Spur- und Sturzkurven bieten ein breites Spektrum, um Fahrdynamik und Handling weiter zu verbessern.

Vor einem Monat erlebte die AMG Mercedes C-Klasse 2007 ihre erste Ausfahrt. Bernd Schneider und Bruno Spengler saßen beim Roll-Out im portugiesischen Estoril im Auto. "Wie in der Serie haben wir für den Einsatz in der DTM ein besonders schönes Auto mit vielen liebevollen Details und pfiffigen technischen Lösungen gebaut, die allesamt dafür sorgen sollen, dass die Geschichte der C-Klasse-Rennerfolge um ein Kapitel erweitert wird", fordert Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Bei bisher 106 DTM-Rennen Mitte der neunziger Jahre und seit 2004 gab es für die C-Klasse 54 Siege und in insgesamt sechs Jahren ihres Einsatzes vier Titelgewinne und zwei Vizemeisterschaften. "Darauf wollen wir mit der neuen Renn-C-Klasse aufbauen."

Der Herausforderer

Der neue A4 DTM debütierte in Spanien., Foto: Audi
Der neue A4 DTM debütierte in Spanien., Foto: Audi

Während Mercedes seinen Titel mit einer neuen C-Klasse verteidigen möchte, greift Audi mit einem überarbeitetem A4 DTM nach selbigem. Ein neues Modell gibt es aber erst 2008. Der 2007er A4 DTM ist als Übergangsmodell konzipiert. Kann er dem neuen Mercedes trotzdem etwas entgegen werfen? Das Duell um das erste Roll-Out verlor Audi. Der neue A4 DTM debütierte erst Ende Februar in Spanien - einen Monat später als die neue C-Klasse.

Am einfachsten lässt sich das neue Auto in der Frontsicht von seinem Vorgänger unterscheiden. Dafür verantwortlich ist eine geänderte Luftführung an der Frontpartie. Daran angepasst wurde die restliche Aerodynamik des Autos. "Der 2007er A4 DTM generiert mehr Abtrieb, hat jedoch gleichzeitig einen besseren cw-Wert", fasste Wolfgang Appel, Leiter Fahrzeugtechnik bei Audi Sport, die Fortschritte aus der Windkanalarbeit zusammen. Der A4 DTM erhielt des Weiteren neue Stoßdämpfer und muss für die neuen Dunlop-Einheitsreifen anders abgestimmt werden. Der markante Singleframe-Kühlergrill blieb erhalten, allerdings wird nicht mehr die gesamte Kühlluft hindurch geführt.

Im Heck des A4 DTM sorgt ein vier Liter V8 mit 460 PS für Vorwärtsdrang. Der Motor wurde zugunsten einer optimalen Gewichtsverteilung weit nach hinten versetzt und tief in das Cockpit hineingebaut. Die Spitzenleistung des Motors blieb unverändert, es steht jedoch über das gesamte Drehzahlband mehr Leistung und Drehmoment zur Verfügung. Auf diese Weise soll der 2007er A4 DTM nicht nur den Übergang zum nächstjährigen neuen A4 markieren, sondern auch jenen vom Herausforderer zum neuen Champion.