Ging es für den Briten Adam Carroll bei den Testfahrten im spanischen Almeria in Sachen DTM-Zukunft noch um alles oder nichts, so konnten es Lucas Luhr und Mike Rockenfeller beruhigter angehen lassen: Anders als bei Carroll, der mit seinen Landsmännern Danny Watts und Oliver Jarvis noch um das letzte verbleibende Jahreswagencockpit konkurriert, ist das Engagement der beiden Rheinländer bereits seit Dezember gesichert.

Luhr und Rockenfeller treten das Erbe der zuletzt glücklosen Jahreswagenpiloten Pierre Kaffer und Frank Stippler an - und bringen ähnliche Vorkenntnisse mit wie ihrerzeit die beiden Eifeler: Mehrere Jahre in Porsche Cups sowie in den Starterlisten bekannter Langstreckenklassiker haben eine reichhaltige Pokalsammlung hinterlassen. Ein Garant für Unterforderung bei ersten Gehversuchen in der DTM ist dies bekanntlich nicht:

Noch sind Luhr und Rockenfeller frohen Mutes..., Foto: Audi
Noch sind Luhr und Rockenfeller frohen Mutes..., Foto: Audi

"Das Auto ist mit nichts vergleichbar, was ich je gefahren bin", Der große Knackpunkt ist das Verstehen des Reifens. Du hast viel aerodynamischen und relativ wenig mechanischen Grip", nennt Rockenfeller gegenüber motorsport aktuell Eigenheiten eines DTM-Boliden, die angesichts eher beschränkter Setup-Möglichkeiten zudem kaum umgangen werden können, "das führt dazu, dass du das Ding schnell überfährst." Luhr will den Ausführungen seines 23-jährigen Kollegen, der im selben 2006er-A4 seine Runden drehte, nicht widersprechen:

"Du bewegst dich bei der Abstimmung in einem ganz schmalen Fenster. Und wenn du aus dem rausfällst, hast du ein Problem. Man kann sich da ganz schnell verrennen", ergänzt der 27-jährige. Lucas Luhr und Mike Rockenfeller erwartet ein hartes Debütjahr: Christian Abt als einziger Routinier des Jahreswagenquartetts, der 2005 bei gleicher Konstellation zum unangefochtenen Star seiner Zunft avancierte, ein mit Paul di Resta, Daniel La Rosa, Alexandros Margaritis und Gary Paffett schlagkräftiges und zudem erfahreneres 2006er-Quartett bei Mercedes sowie ein Dienstwagen, der sich im vergangenen Jahr als weniger konstant erwies als sein Stuttgarter Pendant - bei gutem Abschneiden können sich die beiden Ingolstädter Debütanten der Hochachtung der DTM-Welt sicher sein.