Es braucht schon einen besonderen Anlass, damit Piloten wie Karl Wendlinger, Philipp Peter, Armin Schwarz, Norbert Siedler, Richard Lietz, Raimund Baumschlager oder Raphael Sperrer für einen Abend an einem Ort zusammenkommen. Doch wenn einer der wichtigsten Sponsoren ruft, dann kommen sie eben doch alle.

So geschehen Mitte Dezember, als es bei Remus und Sebring in der Nähe von Voitsberg in der Steiermark etwas zu feiern gab. Die Auspuff-Schmieden zelebrierten nämlich die Eröffnung einer neuen Produktionshalle und eines Logistikzentrums und wie es sich für einen der wichtigsten Sponsoren im österreichischen Motorsport gehört, waren auch einige der wichtigsten Piloten im österreichischen - und auch einer aus dem deutschen - Motorsport zu Gast.

Allerdings mussten sie an diesem Abend in eine etwas ungewohnte Rolle schlüpfen. Denn während der Gala-Veranstaltung durften sich die Fahrer als Models probieren. Die Aufgabe war aber nicht allzu schwierig. Lediglich ein Outfit musste aufgetragen werden und die Bühne ging relativ schnell in den Zuschauerraum über, was den Auftritt recht kurz machte. "Wenn einmal gar nix mehr geht, dann könnte ich ja das noch machen", meinte FIA GT-Pilot Karl Wendlinger nach seinem Auftritt.

Neben den Sportlern stand aber während des Abends ganz das Ehepaar Angelika und Otto Kresch im Mittelpunkt. Denn die Erfolgsgeschichte der beiden hat auch eine ganz eigene Dramaturgie. 1990 verließen sie ihre damaligen Arbeitsplätze bei Sebring, um kurz darauf mit fünf Mitarbeitern ihr eigenes Produktionsunternehmen Remus zu gründen. Nach nur fünf Jahren war das Unternehmen mit 300 Mitarbeitern bereits Weltmarktführer bei Sportauspuffanlagen und 1997 konnten die Kreschs schließlich ihren ehemaligen Arbeitgeber Sebring aufkaufen, wodurch die Unternehmensgruppe Remus Sebring entstand.

Dank dieses Erfolgs, für den Angelika und Otto Kresch unermüdlich ihren Mitarbeitern danken, ist auch das Sponsoring und die Förderung des Motorsports in- und auch außerhalb Österreichs wichtig für das Unternehmen. Was läge bei einer Sportart, bei der Auspuffanlagen eine wichtige Rolle spielen, auch näher? Die Piloten, deren Beruf eben nicht billig ist, wissen diese Hilfe zu schätzen und man durfte von vielen Seiten an diesem Abend hören, wie toll es sei, die Unterstützung eines heimischen Unternehmens zu haben.

Doch einen Wehrmutstropfen gab es an dem Gala-Abend trotzdem. Denn seit Ende September hat das Unternehmen auch eine Werbepartnerschaft mit dem US-Musikstar Pink. Die Sängerin hätte bei der Gala auch auftreten sollen, musste aber wegen Problemen mit den Stimmbändern am Vorabend ihres Wien-Konzerts absagen. Somit musste der Vergleich zwischen Rock- und Auspuff-Röhre zwar ausfallen, aber immerhin durfte man miterleben, wie sich Karl Wendlinger auf eine zweite Karriere als Model einstimmte.