Die diskussionsfördernde Wirkung eines schweigenden Michael Schumachers ist allseits bekannt: Monatelang ließ sich der Formel-1-Rekordchampion nichts über Sein oder Nichtsein einer weiteren F1-Zukunft entlocken - monatelang diskutierte und schrieb man über Ende oder Fortsetzung von Schumachers Formel-1-Karriere bis hin zum Exzess. Seit Bekanntgabe seines Rücktritts aus der Königsklasse schweigt Michael Schumacher zu seinen Zukunftsplänen - was in der DTM Spekulationen und Diskussionen um einen Einstieg Michael Schumachers in die wichtigste europäische Tourenwagenserie nicht abreißen lässt.

Nun meldete sich auch DTM-Rekordmeister Bernd Schneider zu Wort. Obgleich auch Schneider einen Reiz darin sähe, Schumacher zu seinen Gegnern in der DTM zu zählen, hält er einen DTM-Einstieg aus Sicht des Kerpeners nur für bedingt sinnvoll. "Wenn er in die DTM käme, würden die meisten Leute und Medien von ihm erwarten, dass er alles gewinnt, am besten jedes Rennen mit einer Runde Vorsprung. Er ist so realistisch und weiß, dass das nicht passieren kann", verweist Schneider gegenüber dem sid auf den hohen Erwartungsdruck an Ex-F1-Piloten, an dem wohl selbst die wechselhaften Leistungen Mika Häkkinens, den Schumacher seit langem als den stärksten Gegner seiner Karriere bezeichnet, kaum etwas ändern würden.

So sähe es der HWA-Pilot als Voraussetzung, dass für Schumacher allein die Freude am Fahren zählen würde: "Wenn er aber nochmal Spaß haben will, Rennen fahren aus Leidenschaft, Türklinke an Türklinke, vielleicht nur Vierter oder Fünfter wird, und der Kritik dann standhält, würde ich ihm sagen: Mach es." Was den Zeitpunkt des eigenen Rücktritts angeht, so fühlt sich Schneider derweil keineswegs von Michael Schumacher inspiriert: "Es gab wohl niemanden, der seine Teamkollegen dermaßen im Griff gehabt hat wie Schuamcher. Es gab nie Diskussionen darüber, ob er vielleicht doch nicht der Beste ist. Deshalb musste er bei seiner Entscheidung mehrere Dinge berücksichtigen", analysiert Schneider und vermag dabei keine größeren Schnittmengen mit sich selbst zu erkennen: "Ich hatte öfter Teamkollegen, die mit mir auf einem Level waren, und viele harte Kämpfe. Deshalb habe ich andere Gesichtspunkte, wann und wie ich meine Karriere beende."