Mattias Ekström und Tom Kristensen waren einmal - jetzt kommt Martin Tomczyk? Zwar liegt es Hans-Jürgen Abt naturgemäß fern, Leistungseinbrüche bei den beiden Skandinaviern, den Abt-Audi-Speerspitzen der A4-Ära, herbeizusehnen; das Titelpotenzial Tomczyks steht für den Allgäuer dennoch außer Frage. "Wenn man im Nachhinein die Leistung von Martin Tomczyk betrachtet, dann wäre er auch ein Kandidat für die Meisterschaft gewesen, hätte er die Leistung der zweiten Saisonhälfte von Beginn an gebracht", stellte der Abt-Teamchef uns gegenüber durchaus nachvollziehbar fest.

Und so kennt die Begeisterung gemäß dem altbekanntem abtschen Temperament keine Grenzen, wenn es um die Bewertung der Jahresleistung des 24-Jährigen geht. Als sein persönliches Highlight der Saison machte Abt den ersten DTM-Sieg Martin Tomczyks in Barcelona aus - und traut ihm für 2007 alles zu: "Wir hätten uns vielleicht gewünscht, dass er früher seine Leistung entfaltet hätte. Aber wenn es dann kommt, dann kommt's - nun hat er bestätigt, dass er zu den Top-Piloten in der DTM gehört." Hatte es zunächst bei so manchem Beobachter für Unverständnis gesorgt, dass Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich und Hans-Jürgen Abt Tomczyk sein nunmehr sechstes Jahr im Neuwagen zugestanden hatten, nachdem 2005 selbst Bruder Christian im Jahreswagen besser abgeschnitten hatte, so sieht sich Abt nun bestätigt.

"Ich habe immer an ihn geglaubt und stets gesagt, dass er seine Chance braucht. Er ist damals als Quereinsteiger in die DTM gekommen, aber er hatte ein Ziel. Er hat immer schon die Grundschnelligkeit gehabt - und das ist in der DTM bereits eine gute Basis", spielt der Bayer auf die einst berüchtigte Qualifying-Performance Tomczyks an, die auch 2006 wieder aufblitzte. Die Bestätigung einer siebten Saison im Abt-Audi-Neuwagen scheint nur noch Formsache: "Daraus kann sich jetzt eine große Karriere entwickeln, weil er nun weiß, worum es geht."