Als Spielwiese für technikverliebte Ingenieure kann die DTM spätestens seit einem Jahr nur noch bedingt bezeichnet werden: Zu viele wesentliche Entwicklungsfelder waren Ende 2005 zu Gunsten der Kostenreduktion auf dem bisherigen Stand eingefroren worden - vom Getriebe über tragende Teile der Karosserie bis hin zu weiten Teilen der Aerodynamik. Ein Umstand, von dem sich HWA-Cheftechniker Gerhard Ungar die Freude an der Entwicklungsarbeit im vergangenen Winter keineswegs nehmen ließ:

"Von der Aerodynamik war nur ein Teil eingefroren; auch in den anderen Bereichen konnten wir noch entwickeln. Wir mussten dabei jedoch noch mehr ins Detail gehen", verrät Ungar gegenüber der adrivo Sportpresse und zeigt sich in seinem technischen Spieltrieb genügsam: "Letztlich standen uns noch die gesamte Randaufhängung und der Motor zur Entwicklung frei. Insofern war noch genügend zu tun."

Konnte seine Zunft jedoch bis vor einiger Zeit auf ein deutlich verändertes Reglement für 2007 sowie entsprechende experimentelle Freiheiten bei der Entwicklung hoffen, so haben sich die Hoffnungen nach den jüngsten Plänen von Hans Werner Aufrecht zerschlagen: "Es ist zurzeit kein neues Reglement in Vorbereitung", tat der ITR-Chef kund - und sieht dabei lediglich Detailveränderungen vor, mit denen sich Ungar jedoch durchaus abfinden kann:

"Heutzutage muss man moderner denken. Ein Techniker kann nicht immer nur an seine Technik denken", fordert er seine Kollegen auf, sich in den Dienst der Kostenreduktion zu stellen, "man muss an das Ganze denken und mit den Vorgaben, die vorhanden sind, arbeiten. Man darf nicht immer nur jammern: 'Wenn man da noch etwas machen könnte und da noch einmal drehen könnte.'" So sieht der geistige Vater der DTM-C-Klassen nach wie vor "genügend Herausforderungen für einen Techniker" - was Hans Werner Aufrecht gerne hören dürfte...