Das große Thema des letzten Rennwochenendes war der Abschied von Heinz-Harald Frentzen. Am Samstag fuhr er auf die Pole, am Sonntag sagte er bye-bye. Er muss selbst wissen, in wie fern der Abgang in dieser Form nötig war. Jean Alesi wurde vorher unterstellt, dass er vielleicht ein paar böse Worte verlieren würde, aber er hat einen wunderschönen Abschied hingelegt und sich als fairer Sportsmann verabschiedet.

Für die jungen Fahrer kann beides nur gut sein: Denn jetzt gibt es freie Cockpits zu besetzen, was vor allem im Fall von Audi interessant wird, da nun auch sie einem jungen Fahrer vom Schlage eines Bruno Spengler die Chance in einem 2007er Auto geben können. Bruno hat ja in diesem Jahr bewiesen, wie erfrischend so ein junger Pilot sein kann.

Bei Frentzen war gerade zum Jahresende ein gewisser Aufwärtstrend zu verzeichnen, doch letztlich fehlte ihm im Rennen der nötige Speed. Sowohl er als auch Audi haben die Konsequenzen daraus gezogen und im nächsten Jahr wird jemand anderes die Chance erhalten. Timo Scheider hat nach seinen Vorstellungen in dieser Saison eine gute Chance auf das Cockpit. Andernfalls könnte sich einer der Nachwuchsfahrer für höhere Aufgaben empfehlen.

Das letzte Saisonrennen war irgendwie auch ein Spiegelbild des gesamten Saisonverlaufs: Tom Kristensen ist ein konstantes Rennen gefahren, hatte aber am Ende keine Chance gegen die Mercedes von Spengler und Green, die ihm bis zur Zielflagge über 10 Sekunden abnahmen. Bis auf die Rennen in Brands Hatch, Zandvoort und Barcelona, sprich alle Rennen, die Audi gewonnen hat, war Mercedes bei allen Saisonrennen nicht nur unglaublich gut, sondern auch besser als Audi.

Für das nächste Jahr verspricht das viel Spannung. Denn Audi wird sicher aufrüsten und alles dafür geben ein noch schnelleres Auto auf die Räder zu stellen. Das sollte uns eine spannende Saison 2007 bescheren. Die Zuschauerkulisse beim Saisonfinale in Hockenheim war auch diesmal wieder klasse. Das Haus war voll, was beweist, dass die DTM noch immer eine riesige Fangemeinde hat. Vielleicht gesellen sich im nächsten Jahr noch ein paar mehr dazu, die nach dem Schumacher-Rücktritt von der Formel 1 auf die DTM umschwenken. Denn eins ist sicher: Die DTM-Rennen sind mindestens genauso spannend wie jene in der Formel 1.