Noch weit schneller als erwartet ging die Scheidung der zuletzt mehr und mehr kriselnden Ehe zwischen Audi und Heinz-Harald Frentzen vonstatten. War zunächst von einer Entscheidung über die Zukunft des Mönchengladbachers frühestens zur Mitte der Woche der Rede, so steht nun fest: Audi und Frentzen gehen getrennte Wege. So sei nach einem Gespräch zwischen Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich und Frentzen "keine Basis für eine Erfolg versprechende weitere Zusammenarbeit" gefunden worden, nachdem bereits der Markenvorstand über eine Entscheidung im Fall Frentzen beraten hatte.

"Es ist schade, dass die Zusammenarbeit nach nur einer Saison nun endet. Leider ist es Heinz-Harald auch bei Audi nicht gelungen, ein DTM-Rennen zu gewinnen", stellt Dr. Ullrich korrekt fest, nennt damit jedoch einen Sachverhalt, der für die Ingolstädter wohl noch verzeihlich gewesen wäre - hätte Frentzen Abt-Audi nicht öffentlich in Abrede gestellt, was der Österreicher nochmals ausdrücklich betont: "Audi Sport und die Einsatz-Mannschaft des Audi Sport Team Abt Sportsline haben sich mit voller Kraft dafür eingesetzt, dass Heinz-Harald gute Leistungen zeigen konnte."

Das Aus für Heinz-Harald Frentzen bei Audi dürfte gleichbedeutend mit dem Ende der DTM-Karriere des früheren Formel-1-Vizeweltmeisters sein, zeigte sich Mercedes-Sportchef Norbert Haug doch bereits Ende 2005 einer Verpflichtung des Ex-Opel-Piloten wenig zugetan. Und auch bei möglichen neuen Herstellern dürfte sich Frentzen mit seiner offenkundigen Bereitschaft zu öffentlicher, scharfer Kritik an seinen Arbeitgebern Steine in den Weg gelegt haben...