Es war ein wahrer Glückwunschregen der sich nach dem Qualifying in Hockenheim über Heinz-Harald Frentzen ergoss. Oft hatte es in diesem Jahr nicht klappen wollen doch diesmal konnte es der Mönchengladbacher mit seiner Pole Position allen Zweiflern zeigen. Den Anfang unter den Gratulanten machte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, der sagte: "Ich freue mich sehr für Heinz-Harald (Frentzen), aber auch für die ganze Audi Mannschaft. In der DTM muss einfach alles zusammenpassen, wenn man die Pole Position holen will, und das war heute der Fall." Und so ging es weiter. Zahlreiche Fahrer und auch sein Teamchef Hans-Jürgen Abt stimmten in die Glückwunsch-Orgie ein.

Mattias Ekström hatte zwar eine gute Pace, machte aber Fehler, Foto: AUDI
Mattias Ekström hatte zwar eine gute Pace, machte aber Fehler, Foto: AUDI

Frentzen gratulierte sich zwar nicht selbst, war aber, wie viele andere überrascht über das Ergebnis. "Die Bestzeit war sicher etwas überraschend, denn ich bin ja nur knapp durch das erste Qualifying gekommen. Wir waren zu Beginn mit der Feinabstimmung des Fahrzeugs noch nicht so weit, nachdem die Bedingungen am Freitag und am Samstagmorgen nie eindeutig trocken oder nass waren", sagte der Mönchengladbacher.

Eine kleine negative Überraschung hatte dafür Mattias Ekström parat, der es nicht bis in die letzte Session des Qualifyings schaffte. Am Speed hat es laut ihm aber nicht gelegen. "Ich war schnell, aber ich habe einen Fehler gemacht, als ich in der zweiten Session die zweite Kurve angebremst habe. Das war´s, denn es blieb keine Zeit mehr für eine weitere Runde", sagte der Schwede, der damit im Rennen nicht ganz außer Acht zu lassen sein dürfte. Was der Fehler von Ekström aber zur Folge hatte war, dass nur drei Audis in Session drei mitfuhren. Neben Frentzen waren das noch Tom Kristensen und Martin Tomczyk.

Gerade für Kristensen war eine gute Platzierung wichtig, da er noch mit Bruno Spengler um den zweiten Platz in der Meisterschaft kämpft. Am Ende qualifizierte sich der Däne als Fünfter. Zuvor musste er aber eine Schrecksekunde überstehen: "Das Qualifying hat nicht gut begonnen, denn auf meiner ersten fliegenden Runde hat sich die Onboard-Kamera gelöst und knallte gegen meinen Helm. Es war ein sehr enger Kampf. Ich fuhr zwar gute Sektorzeiten, aber nie eine gute Runde am Stück."

Den schnellsten Vorjahres-Audi pilotierte Christian Abt, der am Ende auf Platz zehn landete. Seiner Meinung nach wäre da durchaus mehr drinnen gewesen: "Es war wieder eng. Im ersten Anlauf war alles okay, danach haben einfach mehrere Zehntel gefehlt, weil ich einmal gerutscht bin. Schade, aber so ist die DTM." Frank Stippler verpasste ein besseres Ergebnis als Rang 14 auf etwas bizarre Art und Weise. Er war eigentlich auf einer guten Runde unterwegs, nachdem sein Auto zuvor nicht so gut gelegen war. "In dieser Euphorie habe ich einen Fehler in der Mercedes-Arena gemacht, als das Display schon eine um fünf Zehntel bessere Zeit angezeigt hat", sagte Stippler.

Die Unglücklichste in den Reihen von Audi war aber Vanina Ickx. Sie hatte am Vormittag das Auto bei hoher Geschwindigkeit verloren und war in die Begrenzung geknallt. Die Schäden an ihrem 04er-Boliden waren so stark, dass die Mechaniker ihn nicht rechtzeitig für das Qualifying fit bekamen. "Das ist schade für das Team, das nun sehr viel Arbeit hat", sagte die Belgierin.

Für sie gilt aber das Gleiche wie für alle anderen. Tom Kristensen fasste es am besten zusammen: "Morgen wird es nicht einfach für uns. Aber vielleicht spielt das Wetter am Sonntag in unsere Hände."