Es gab wieder einmal viel Wetter zu bestaunen in Hockenheim. Tom Kristensen meinte sogar: "Wir haben heute vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag erlebt." Und wie das mit dem Wetter immer so ist, eigentlich ist alles unberechenbar. Deswegen könnte es allen Analysten gehen wie Meteorologen; sie könnten mit ihren Vorhersagen für das Wochenende ordentlich im Regen stehen.

Der Vormittag war der passende Auftakt, als die Reifenfrage eigentlich keine Frage war, sondern bereits Tatsache. Die mit den Rillen mussten es sein, da profillose Reifen nur schlecht dem Aquaplaning trotzen. Dass Regenreifen allerdings auch keine Garantie für eine unfallfreie Fahrt sind, musste Frank Stippler bemerken, der nach der ersten halben Stunde des ersten Tests ausritt und damit eine rote Flagge provozierte. "Der Tag ging noch glimpflich zu Ende. Nachdem ich heute Morgen einen Unfall hatte, war das Auto am Nachmittag zwar noch nicht in Topform, aber das Team hat es in der kurzen Zeit wieder sehr gut hergerichtet", sagte der Audi-Pilot, der wegen der Schäden an seinem Auto zwischenzeitlich um die Teilnahme am zweiten Test zittern musste.

Bruno Spengler holte die Tagesbestzeit, Foto: DTM
Bruno Spengler holte die Tagesbestzeit, Foto: DTM

Während ein Audi bei den Flaggensignalen die Hauptrolle spielte, machten das die Mercedes bei den Zeiten. Beide Tests gingen an einen Mercedes Piloten. Den ersten sicherte sich Mika Häkkinen, den zweiten Bruno Spengler. Wie das mit Testfreitagen aber so ist, außer der Bestätigung der eigenen Schnelligkeit bringt einem das so gut wie gar nichts. Das große Grübeln wird erst dann beginnen, wenn einer der beiden Hersteller nach dem Qualifying über größere Zeitdefizite zu klagen hat. Sollte es dann ähnlich wie am Freitag, gäbe es aber recht wenig nachzudenken, da Audi nicht weit weg von Mercedes war.

Doch selbst bei einem klaren Ausgang des Qualifyings wäre noch immer nicht alles entschieden. Damit wären wir dann wieder bei den Meteorologen angekommen. Denn so ein netter kleiner Schauer zur rechten Zeit, kann plötzlich wieder alles auf den Kopf stellen. Heinz-Harald Frentzen kann ein Lied davon singen: "Wir haben heute zwischen trocken und nass alles kennen gelernt – also ein Wetter, für das Hockenheim ja bekannt ist."