Weniger die Frage, ob Mercedes das Saisonfinale in Hockenheim gewinnt, als vielmehr die Frage, wie die Stuttgarter gewinnen, scheint mit Blick auf den zehnten Saisonlauf die beherrschende zu sein - zumindest angesichts einer Bilanz von zuletzt sechs Hockenheim-Siegen in Folge. Kann Mercedes wie vor einem Jahr einen ungefährdeten Dreifachsieg einfahren? Reicht es wie beim Saisonfinale 2003 trotz so mancher (reifen-)technischer Panne am Ende zum HWA-Triumph? Geht man wie Ende 2004 nach einem langen Duell mit einem Audi-Vertreter als Sieger hervor? Oder ist ein Sieg möglicherweise doch nicht so wahrscheinlich, wie es die Statistik glauben lässt...?

HWA

"Mein zweiter Platz und meine schnellste Rennrunde in Le Mans zeigen, dass unser Speed stimmt und wir Podiumsplätze erzielen können, wenn alles problemlos läuft", spielt Mika Häkkinen auf die generell sehr konstante Formkurve der aktuellen C-Klasse an, die dem Finnen nach einer insgesamt enttäuschenden Saison zu einem Sieg verhelfen soll. Hierauf hofft auch Jamie Green, der zu Saisonbeginn in Form seiner zweiten Hockenheimer Pole Position bewiesen hatte, sich mit dem badischen Traditionskurs gut arrangieren zu können.

Beim Saisonauftakt überzeugte Stoddart mit Platz zehn, Foto: Sutton
Beim Saisonauftakt überzeugte Stoddart mit Platz zehn, Foto: Sutton

Auch angesichts geringer Regenwahrscheinlichkeiten für das Wochenende scheint ein solch deutlicher Triumph wie 2005 jedoch kaum möglich: Zu deutlich hatte die Ingolstädter Konkurrenz im April anklingen lassen, zumindest im Renntrimm nicht mehr lediglich für das langsame Motodrom eine gute Setup-Lösung gefunden zu haben. Auch so manche Bleiplatte am Unterboden der vier Neuwagen, die damit erneut zehn Kilogramm mehr auf die Waage bringen als die Audi-Pendants, zieht die Hoffnung auf einen allzu einfachen Kampf um den Fahrer-Vizetitel für Bruno Spengler sowie einen Doppelerfolg in der Teamwertung leicht herunter...

Mücke & Persson

Und wieder geht das Duell der beiden mit gleichem automobilen Equipment ausgestatteten Mercedes-Jahres- und Gebrauchtwagen Teams in eine neue Runde - nachdem einst die erste Runde in Hockenheim mit Platz drei respektive vier gehen an Mücke können, hätte es keine unglückliche Kollision mit einem Persson-Piloten gegeben... Hatte damals in Mücke-Reihen noch Stefan Mücke brilliert, so möchte diesmal Daniel La Rosa jene Rolle einnehmen: "Die Saison hat sich für mich gut entwickelt. Leider hat ein Defekt in Le Mans ein zweites Ergebnis in den Punkten verhindert. Die hole ich mir in Hockenheim, als Empfehlung für nächstes Jahr."

Auch in 2004er-Reihen setzt sich das Duell der beiden Teams fort. Schon im April hatten sich die beiden Mercedes-Gebrauchtwagenpiloten auf die Ränge zehn und elf gekämpft - mit dem besseren Ende für Susie Stoddart. Persson-Pilot Lauda fordert auf der Leib- und Magenstrecke des topspeedstarken 2004er-Boliden die Revanche: "Mein DTM-Debüt in Hockenheim lief mit Platz elf nicht schlecht. Wenn ich zum Finale unter die ersten Zehn komme, kann ich mit meiner ersten Saison ganz zufrieden sein."