Welche Ursachen sehen Sie dafür, dass es bisher für Sie nur zu einem Punkterang gereicht hat?
Christian Abt: Es gab oft gewisse Umstände, die mir nicht dazu verholfen haben, in die Punkteränge zu fahren. Manche Rennen wurden mir durch Startkollisionen zerstört, zum Beispiel in Oschersleben mit Frank Stippler oder auf dem Lausitzring mit Alexandros Margaritis. Letztlich war ich jedoch hinsichtlich der Performance immer vorne dabei; auch die Qualifyings liefen meist sehr gut. Man muss mit dem Erreichten zufrieden sein, denn man fährt eben doch ein 2005er-Auto.

Aus den Reihen Ihrer Kollegen wurden Sie zuletzt häufig mit Vorwürfen konfrontiert, wenn es in Zweikämpfen zu Kollisionen kam. Wie bewerten Sie diese Konflikte?
Christian Abt: Das bewerte ich mittlerweile gar nicht mehr. Es ist ein Gespräch zwischen den Fahrern; das soll auch so bleiben. Jeder hat das Recht auf seine Meinung, doch ich kann nur Eines dazu sagen: Ich bin von der Rennleitung für ein solches Delikt seit drei Jahren nicht mehr bestraft worden. Wenn mir jemand etwas Gegenteiliges beweisen kann, höre ich mir das gerne an, doch solange dies immer nur belanglose Vorwürfe sind, ist mir dies eher egal.

Wie haben Sie den Aufholprozess des Teams Phoenix erlebt? Wo gab es erkennbare Fortschritte, wo auch eine gewisse Stagnation?
Christian Abt: Es ist immer schwierig, wenn man in der DTM ein neues Team oder ein neues Auto hat. All die Feinheiten im Umgang zwischen den Fahrern, den Ingenieuren und ihrer Arbeit brauchen ihre Zeit. Allmählich sind wir jedoch gereift und damit eigentlich schon fit für das nächste Jahr...

Christian Abt glaubt an seine Rückkehr in einen Neuwagen, Foto: DTM
Christian Abt glaubt an seine Rückkehr in einen Neuwagen, Foto: DTM

Waren Sie von der Performance der Jahreswagen überrascht?
Christian Abt: Sicherlich kann man die Neuwagen ab und an ärgern, aber dennoch bestehen Unterschiede zwischen der Performance von Jahreswagen und Neuwagen. Man kann Highlights setzen, doch letztlich ist es extrem schwer, regelmäßig gegen die acht Neuwagen anzukommen.

Wie schätzen Sie für 2007 Ihre Chancen auf ein Cockpit im aktuellen Fahrzeug ein?
Christian Abt: Ich wüsste nicht, wer im Audi-Lager viel näher an diesem Ziel ist, als ich. Ich bin knapp hinter Timo Scheider zweitbester Fahrer eines Audi-Vorjahreswagens, wobei Timo meine Platzierung in Brands Hatch, einen fünften Platz, bisher noch nicht erreicht hat. Was Dr. Wolfgang Ullrich sich für nächstes Jahr vorstellt, weiß ich allerdings nicht. Sicherlich wäre ich enttäuscht, wenn die Rückkehr in einen Neuwagen auch 2007 nicht gelingen sollte, aber davon gehe ich momentan nicht aus. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr ein neues Auto bekomme, denn ich habe nun im Jahreswagen zwei Jahre lang meine Performance wieder unter Beweis gestellt. Das Jahr 2004, das mir damals das Genick gebrochen hat, kann man wohl mittlerweile wieder vergessen.