Eine einfache Beziehung pflegten sie nie - Vanina Ickx und die DTM. Was laut Ickx eher eine Liebe auf den zweiten Blick darstellte, nachdem sie bis vor einem Jahr nie daran geglaubt hatte, in der DTM an den Start zu gehen, entwickelte sich in den vergangenen Monaten zu einer eher schwierigen Ehe: Trotz passabler Testergebnisse im Frühjahr sowie vereinzelter Highlights, aus denen insbesondere der 14. Startplatz in Barcelona hervorstach, schien sich die charmante Belgierin in ihrem Audi A4 sowie der DTM nie wirklich heimisch zu fühlen.

"Ich habe die Übungszeit vermisst, denn es ist schließlich die erste Meisterschaft auf diesem hohen Level, an der ich teilnehme", spielt Ickx gegenüber der adrivo Sportpresse auf den Mangel an Tests zwischen den Rennwochenenden an, die ihr aus ihrer Sicht bei der Eingewöhnung an das Fahrzeug fehlte, "ich kann nicht sagen, dass das Auto und ich wirklich zusammengewachsen sind - und das wäre schließlich das Ziel."

Aus ihrer Enttäuschung über den Verlauf der Saison machte die Tochter des sechsfachen Le-Mans-Siegers Jacky Ickx uns gegenüber keinen Hehl, berichtet jedoch von einem inneren Zwiespalt. "Ich war eher unglücklich in dieser Saison - unglücklicher als in meinen bisherigen Jahren im Rennsport. Aber durch alles, was einen nicht umbringt, wird man stärker", gibt Ickx zu, dass sie die häufige Rolle des Schlusslichts nicht unberührt ließ, nachdem sie in den Jahren zuvor insbesondere im Langstreckensport auch Erfolge hatte verbuchen können.

Die DTM-Zukunft Ickx' steht ebenso wie die ihrer Kollegen noch in den Sternen - mit dem Unterschied, dass sich die 31-Jährige selbst nicht sicher ist, eine weitere Saison in der DTM bestreiten zu wollen. "Was die nächste Saison angeht, habe ich gemischte Gefühle, denn natürlich gehöre ich als Teil dieser Meisterschaft zu den glücklichsten Fahrern der Welt", hat Ickx durchaus Gefallen an der Exklusivität der DTM gefunden, geht jedoch auch selbstkritisch an die Zukunft heran: "Aber die Frage ist für mich, wie ich mich in der nächsten Saison verbessern könnte." Eine Scheidung in gegenseitigem Einvernehmen scheint nicht ausgeschlossen...