Nicht nur ein gewisser Nicolas Kiesa atmete beim sechsten Saisonlauf auf dem Nürburgring erstmals DTM-Luft: Auch Thed Björk war in der Eifel mit von der Partie - wenn auch noch außerhalb des Cockpits. Während Kiesa als Nachfolger Jeroen Bleekemolens bei Futurecom TME erste Erfahrungen im Audi-Gebrauchtwagen sammelte, erkundete Björk Fahrerlager und Audi-Boxen.

Dabei wusste Björk mit der Welt der Tourenwagen durchaus bereits mehr anzufangen als Kiesa, der sich zuvor in Formel-1-Gefilden aufgehalten hatte: So hatte der Schwede die Schwedische Tourenwagenmeisterschaft (STCC) schon seit Wochen nach Belieben dominiert; in seinem seriennahen Audi-A4-Tourenwagen setzte sich Björk zu Beginn des Monats gegen seinen schärfsten Rivalen Richard Göransson im BMW 3er endgültig durch - und krönte sich zum Schwedischen Tourenwagenmeister.

Dass bei den Ingolstädtern, die zuvor einen Teil der Arbeit bei der Entwicklung des STCC-A4 nach dem auch in der WTCC gängigen Super-2000-Reglement geleistet hatten, Gedankenspiele um eine Beförderung des 25-Jährigen begannen, vermochte kaum zu überraschen. Rasch keimten Gerüchte um einen DTM-Einstieg des Schweden für 2007 auf - die in Le Mans neue Nahrung erhielten:

Ingolstädter Schweden unter sich, Foto: Audi
Ingolstädter Schweden unter sich, Foto: Audi

"Ich habe den Anruf am Donnerstag erhalten, bin kurz darauf von Schweden nach Frankreich geflogen und saß am Freitag erstmals im Auto. Es ging alles sehr schnell", berichtete Björk im Gespräch mit uns über seine Beorderung in den zweiten A4 DTM des Futurecom-Teams, nachdem Stammfahrer Nicolas wegen einer nicht hinreichend kurierten Beinverletzung der Start versagt worden war, "es ist ein schönes Gefühl, hier zu sein. Die Professionalität der DTM ist eine interessante Erfahrung für mich."

Als interessant durfte auch das Abschneiden Björks in den drei Testsessions bezeichnet wurden. Auf den PR-Gag eines dritten Platzes am Freitagvormittag folgten 15. und 14. Plätze während der beiden übrigen Trainingssitzungen - wodurch auch bei Björk selbst Erwartungen geschürt wurden. "Das Auto fühlte sich von Beginn an gut an; im Laufe des Wochenendes haben wir es auf meinen Fahrstil hin abgestimmt. Doch ich dachte, dass ich im Qualifying vielleicht noch besser hätte abschneiden können, aber dort war eben auch die Konkurrenz schnell", stellte Björk mit Blick auf seinen durchaus beachtlichen 16. Startplatz fest.

Auch das am Ende angesichts einer Berührung mit Stefan Mücke nicht brillante, jedoch mehr als nur solide DTM-Debütrennen auf dem Circuit Bugatti bestätigte Björk in seinen Ambitionen: "Es ist mein Hauptziel für nächstes Jahr, in die DTM zu kommen, und ich hoffe, dass ich dann ebenso wie jetzt von Audi die Möglichkeit bekomme..."