Als er sich noch dem Konzept der Super Pole - dem Einzelzeitfahren für die Top Ten - zu stellen hatte, das dem Saarländer nie wirklich behagte, kam Bernd Schneider durchaus nicht allzu selten in den zweifelhaften Genuss der fünften Startreihe. Nun jedoch, nachdem Schneider nach Änderung des Qualifyings-Format auch beim samstäglichen Zeitfahren regelmäßig zu überzeugen wusste, überrascht ein neunter Startplatz des mit Abstand aussichtsreichsten Titelanwärters umso mehr:

"Die erste Session war sehr gut; in der zweiten habe ich bei jedem Versuch einen Fehler gemacht - deshalb bin ich nicht weitergekommen", lautete im Gespräch mit uns die nüchterne Analyse Schneiders, der zunächst mit einer Bestzeit im ersten Durchgang Pole-Potenzial angedeutet hatte. Die Folgen der Missgeschicke während der zweiten Session sieht der vierfache DTM-Meister jedoch recht gelassen:

"Ziel ist - genau wie vor dem Qualifying - drei Punkte zu machen", nennt Schneider die Punktzahl, die ihm zum vorzeitigen Titelgewinn noch fehlt. Eine Zielsetzung, die er für realistisch hält: "Ich habe sehr viele Audis um mich herum", blickt Schneider auf Ingolstädter Jahreswagen mit theoretischem Blockadepotenzial, jedoch auch auf die Abt-Piloten Mattias Ekström und Heinz-Harald Frentzen, die zu ihrer Form zurückfinden könnten, "aber ich glaube, dass die drei Punkte machbar sein sollten..."