Le Mans - dieser Name beflügelt die Fantasie echter Motorsportfans und Racer. Die DTM rast am kommenden Wochenende zwar nicht über den legendären Kurs, den Sie vielleicht von den 24 Stundenrennen kennen, aber der Le Mans-Flair wird auch auf der kürzeren permanenten Rennstrecke wach - immerhin teilen sich beide Strecken zumindest ein paar Geraden und Kurven.

Einer der den Kurs schon jetzt in seiner kurzen Variante kennt, ist Ex-DTM-Pilot Markus Winkelhock. Der Formel 1-Testpilot fuhr hier im letzten Jahr in der Renault World Series. "Mir hat die Strecke richtig Spaß gemacht - ich habe das Rennen sogar gewonnen", hat Markus gute Erinnerungen an Le Mans. "Tom Kristensen wird den Kurs auch kennen, aber ihm wird das nicht so viel bringen, da er die längere Variante kennt."

Insgesamt ist der Circuit permanent Bugatti 4,180 Kilometer lang und bis zu zwölf Meter breit - er bietet also ausreichend Platz für jede Menge Racing. "Es gibt zwei Stellen zum Überholen", erinnert sich Markus. "Einmal nach der Schikane. Dort folgt auf eine Linkskurve eine lange Rechts und dann wieder eine lange Links, da kann man sich reinbremsen." Die zweite Möglichkeit sieht Winkelhock vor der Gegengeraden: "Dort gibt es eine doppelte Rechts, die in einem Bogen gefahren wird. Da kann man auch ein Ausbremsmanöver versuchen."

Begeben wir uns nun auf eine Runde in Le Mans. "Am Ende der Start- und Zielgeraden kommt man relativ schnell an. Hier muss man in einem Rechtsknick bremsen, dabei wird das Auto etwas unruhig", beschreibt Markus. "Deshalb muss man es gut abgestimmt haben und eine gute Linie finden, damit das Auto so ruhig wie möglich bleibt." Erschwerend kommt hinzu: "Die Schikane hat sehr hohe Kerbs, deshalb muss das Setup gut darauf abgestimmt sein und man darf es in der Schikane nicht übertreiben, da man sich sonst leicht etwas am Auto beschädigt."

Nach der Schikane folgt eine "ganz schnelle" Rechts, die am Eingang "ein bisschen" hängt. "Mit dem Formel Renault hat das richtig Spaß gemacht. Man konnte enorm schnell hineinfahren und hat den Downforce regelrecht gespürt. Man bremste unten rein und konnte den Ausgang nicht richtig sehen, da es bergauf geht - es ist eine richtig gute Passage."

Danach geht es weiter auf die bereits erwähnte Gegengerade. "Diese ist relativ lang und an ihrem Ende kommt eine schnelle Links-Rechts-Schikane. Hier kann man relativ stark über die Kerbs fahren. Mit dem Formel Renault ging das im vierten Gang." Der letzte Part ist eine Rechts-Links-Passage gefolgt von einer engen Rechtskurve. "Dieser Teil ist technisch sehr anspruchsvoll. Hier ist es saumäßig schwierig eine gute Linie zu finden. Mit dem DTM wird es genauso sein - hier kann man viel Zeit gewinnen, aber eben auch verlieren."