Zuletzt drei Mal in Folge hatte Timo Scheider in seinem Audi-Jahreswagen souverän die Punkte erobert - in Barcelona konnte er hingegen nur zusehen, wie es ihm sein Teamkollege Frank Stippler, bisheriger Pechvogel der Saison, gleichtat: Während Stippler nach einem reibungslosen Rennen drei Meisterschaftspunkte einfuhr, gab es bei Scheider selbst umso mehr Reibungsverluste...

"Ich kann es nicht verstehen, da ich mit Jean auf der Strecke eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht habe. Aber diese Aktion war so was von überflüssig...", resümiert Scheider uns gegenüber die für ihn entscheidende Szene, die den im Qualifying Neuntplatzierten vom zuvor eingeschlagenen Punktekurs abbrachte: "Grundsätzlich hat das Rennen ganz gut angefangen und ich habe einen ganz guten Start gehabt. Ich konnte gleich einen Platz gutmachen und habe probiert, mich aus dem Getümmel herauszuhalten."

Das erwähnte, verlustreiche Getümmel begann nur wenige Runden nach der Safety-Car-Phase - und das eher harmlos. "Ich hatte mit Mika ein kleines Gerangel auf dem Bergaufstück zur Gegengeraden, was aber nicht weiter schlimm war. Wir haben beide nur Schwung verloren und waren dadurch nicht so extrem schnell", erinnert sich der erfolgreichste Audi-Jahreswagenpilot seiner letzten Momente mit intaktem Fahrzeug. Auch Jean Alesis Anwesenheit verhieß zunächst nichts Schlechtes:

"Ich sah Jean im Rückspiegel auf mich zukommen und bin auf der Kampflinie geblieben. Jean ist dann rechts neben mich gefahren, was ich in Ordnung fand, da es sowieso eine schlechte Linie ist...", konnte sich Scheider zunächst erleichtert zeigen, bevor er vom Franzosen in Persson-Diensten, der später eine Durchfahrtsstrafe erhielt eines Besseren belehrt wurde: "Dann jedoch gab es von der Seite einen Schlag und er ist mir ins Auto gefahren - warum auch immer. Dabei ist mir vorne rechts der Reifen von der Felge gesprungen."

Anders als der Versuch, dem unschuldigen Häkkinen auszuweichen, gelang es Scheider immerhin, den ebenfalls herannahenden Mattias Ekström nicht mit seinem außer Kontrolle geratenen A4 DTM zu treffen. Für Timo Scheider ein eher schwacher Trost: "Grundsätzlich ist es enttäuschend, denn die Performance war gut und wir hätten nicht nur einen Punkt machen können..."