Erwartungsgemäß erfreut, aber keineswegs euphorisch äußerte sich Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich über das beste Qualifyingresultat seiner Marke in diesem Jahr. Der Schrecken über den selbst nach dem Zandvoort-Sieg Tom Kristensens noch immer zehn Punkte betragenden Vorsprung Bernd Schneiders scheint dem Österreicher noch immer in den Knochen zu stecken...

"Die Top 3 sind sicherlich ein tolles Ergebnis, man muss aber immer auch in Betracht ziehen, wie eng alle beisammen liegen. Bernd Schneider und Mika Häkkinen sind knapp dran", gibt Dr. Ullrich uns gegenüber auch diesmal die geringe Distanz zwischen Kristensen und Schneider zu bedenken und äußert sich mit Blick auf das morgige Rennen eher vorsichtig: "Sicherlich haben wir eine gute Basis für morgen, aber es ist nur der erste Schritt. Es kommt auf den Start und die Wetterverhältnisse an, die, wie man heute gesehen hat, sehr schnell wechseln können."

So war es weniger der dritte Startplatz der Audi-Speerspitze Kristensen als vielmehr die Platzierungen der bisherigen Ingolstädter Sorgenkinder, die ein Lächeln auf das Gesicht des Audi-Sportchefs brachten. "Ich freue mich besonders darüber, dass der Martin wieder ganz vorne steht und auch Heinz-Harald heute gezeigt hat, dass er sehr schnell fahren kann", lobt er auch den Mönchengladbacher, der morgen erstmals für Audi einen Platz in der ersten Startreihe belegt.

Für die größte Überraschung sorgte hingegen Vanina Ickx - die gebeutelte Belgierin arbeitete sich im Qualifying souverän in die zweite Session vor: "Für Vanina war es wirklich ein ganz tolles Ergebnis. Es ist ein sehr gutes Zeichen, auf das sie stolz sein kann, denn unter solch schwierigen Bedingungen eine so gute Zeit zu fahren, war wirklich eine tolle Leistung." Bei aller Bescheidenheit lässt Dr. Ullrich derweil dennoch einen gewissen stolz auf seine Fahrzeuge durchblicken:

"Wir haben hier insgesamt einen sehr starken Audi A4, denn auch die Vorjahresautos funktionieren sehr gut", spielt er auch auf den siebten Platz des bisherigen Pechvogels Frank Stippler an. Mit Blick auf das Wetter bleibt der Audi-Sportchef hingegen weiterhin skeptisch - stellte die heutige Performance unter abtrocknenden Bedingungen doch längst keinen Beweis für gestiegene Erfolgsaussichten bei reinen Regenrennen dar: "Beim Wetter müssen wir nehmen, was wir bekommen - die Wettervorhersage besagt, dass es morgen wechselhaft sein wird und vielleicht am Nachmittag in Richtung Trockenheit gehen könnte."