Besondere Leistungen erfordern besondere Anerkennung. Deswegen war Norbert Haug auch sehr von dem zehnten Qualifikationsrang von 2004er-Pilot Mathias Lauda angetan. "Mathias Lauda wir hier grandios auf seinem Heimkurs. Er wohnt ja hier, was aber sicher kein Heimvorteil in dem Sinne ist. Aber ein Zehnter Platz ist eine starke Leistung. Um ein Haar hätte er es in die Top Acht geschafft und das ist mit einem zwei Jahre alten Auto schon großartig", sagte der Mercedes Sportchef.

Besondere Leistungen haben aber auch besondere Folgen. Denn das gute Ergebnis ging natürlich auch an Mathias' Vater Niki Lauda nicht spurlos vorüber. Norbert Haug erzählte schmunzelnd über die Reaktion von Lauda Senior: "Sein Vater hat mich natürlich schon angerufen und gesagt, er müsste sofort zu Vertragsverhandlungen vorbeikommen. Die letzten Rennen hab ich zwar nichts von ihm gehört, aber morgen reist der Herr Niki doch tatsächlich an. Dann werden wir einmal sehen."

Doch es gab nicht nur Jubel in den Reihen von Mercedes. Denn ganz vorne platzierten sich drei Audis auf den ersten drei Plätzen. Für Haug aber kein Grund, eine besonders negative Analyse zu ziehen. "Es ist gar nichts verloren. Der Bernd hätte leicht in die erste Reihe fahren können. Er hat mir gerade gesagt, dass der Tom (Kristensen) ihn in der letzten Runde zurückgehalten und blockiert hat, was ein bisschen unnötig ist, aber so ist es halt. Trotzdem, die ersten zwei Reihen sind dicht beieinander und da passt noch alles", sagte er.

Wo es ganz und gar nicht gepasst hat war Bruno Spengler. Der Kanadier schied gleich in der ersten Qualifying-Session aus und wird nur von Rang 19 starten. Doch auch dafür hatte Norbert Haug eine passende Erklärung parat. " Er war eine Sekunde von der Bestzeit weg. Wenn da ein paar Dinge nicht passen, dann ist eine Sekunde gleich weg", sagte er und hatte auch für Spenglers Rennen noch nicht die Hoffnung aufgegeben, "Wir haben beim letzten Mal gesehen, dass Alex Margaritis, der ohne Grund auf den letzten Platz versetzt worden ist, bis auf Rang sieben nach vorne gefahren ist, bevor er ein Problem bekommen hat. Also auch da ist noch alles möglich."

Was genau an Spenglers Auto nicht gepasst hatte, konnte Haug noch nicht eruieren, da er direkt vom Qualifying zu den Interviews gekommen war und noch gar keine Zeit für eine Analyse gehabt hatte. Einen Zweifel an Spenglers Fähigkeiten hatte er jedenfalls nicht. "Der Bruno hat auf dem Nürburgring seine Regenklasse gezeigt, wo er in einer eigenen Liga gefahren ist. Aber es geht eben einfach einmal so herum und so herum und so soll es auch sein. Morgen ist ein neuer Tag", blickte Haug schon einmal positiv gestimmt Richtung Sonntag.