Ein Qualifying voller Überraschungen: Nachdem zwei HWA-Piloten bereits vorzeitig ausschieden, sicherte sich Abt-Audi-Pilot Martin Tomczyk seine erste Pole Position seit 2004. Auch der Rest der Audi-Crew einschließlich Vanina Ickx überzeugte - trotz feuchter Strecke...

Session 1 - vermeintliches Mercedes-Wetter

Nach einem Freien Training unter nassen Bedingungen präsentierte sich die Strecke auch während der ersten Qualifyingsession nach einem Regenschauer feucht. Nachdem Pierre Kaffer den Anfang gemacht und die Bestzeit einige Minuten gehalten hatte, unterbot mit Bernd Schneider einer der Favoriten die Zeit des Audi-Jahreswagenpiloten.

Die Steigerung der Audi-Regenperformance, wie sie sich schon am Vormittag angedeutet hatte, stellte anschließend Heinz-Harald Frentzen mit einer neuen Bestmarke unter Beweis – die Schneider jedoch sogleich wieder unterbot und die eigene Bestmarke gleich zwei Mal verbesserte. Unter den widrigen Wetterbedingungen versuchten alle Piloten, die ohnehin in ihrer Performance recht konstanten Regenreifen für mehrere Runden am Stück zu nutzen.

Während der lange nicht für die zweite Session qualifizierte Jamie Green drei Minuten vor Schluss den Befreiungsschlag schaffte, endete der Arbeitstag für HWA-Youngster Bruno Spengler auf Rang 19. Neben dem Kanadier konnten sich auch Nicolas Kiesa, Christian Abt, Daniel La Rosa, Stefan Mücke auf den Plätzen 15 bis 18 sowie Susie Stoddart auf Rang 20 nicht erfolgreich für die zweite Session bewerben. Nicht nur Schneider, Frentzen und Jahreswagenpilot Timo Scheider auf den Plätzen eins, zwei und vier, sondern auch Mathias Lauda und Vanina Ickx sorgten überraschend für zufriedene Gesichter.

Session 2 - halbiertes HWA-Quartett

Beim zweiten Anlauf, der unter zunehmend trockeneren Bedingungen stattfand, gab HWA-Routinier Schneider zunächst von Beginn an das Tempo vor, bekam jedoch durch Martin Tomczyk und Heinz-Harald Frentzen weiterhin Konkurrenz von Audi-Seite. Der Ex-Formel-1-Pilot legte mit einer Zeit von 1:13.946 Minuten eine deutliche Bestmarke vor, die auch Titelaspirant Tom Kristensen, der sich erst recht spät vom letzten auf den dritten Platz vorarbeitete, nicht wiederholen konnte.

Wie schon beim Freien Training präsentierte sich auch diesmal Rosberg-Pilot Frank Stippler von seiner besten Seite: Fünf Minuten vor Ende der Session verdrängte der Kölner Martin Tomczyk überraschend von Platz zwei – ein Erfolg, von dem Mattias Ekström nur träumen konnte: Ebenso wie Qualifying-Ass Jamie Green kämpfte er zunächst vergeblich um den Einzug in die letzte Session. Anders als der Brite qualifizierte sich der Schwede jedoch in letzter Sekunde für Rang fünf.

Während Audi mit einem Trio aus Frentzen, Kristensen und Tomczyk die Spitze dominierte und so Mika Häkkinen und Bernd Schneider düpierten, offenbarte auch der Blick auf die Ausgeschiedenen ein sich andeutendes Mercedes-Desaster: Ebenso wie Timo Scheider, Mathias Lauda, Jean Alesi und Pierre Kaffer auf den Plätzen neun bis zwölf schied mit Green ein weiterer Mercedes-Neuwagenpilot aus - der Brite vermochte nur Vanina Ickx hinter sich zu lassen.

Session 3 - 3:0 für Ingolstadt

Neben Schneider und Häkkinen hatte es nur Alexandros Margaritis als dritter Mercedes in die Top acht geschafft - gegen ein Audi-Duo aus Martin Tomczyk und Mattias Ekström konnte er jedoch ebenso wenig ausrichten wie der vierfache DTM-Champion. Nachdem Frentzen zunächst nicht an seine Sensationszeit aus der zweiten Session anknüpfen konnte, bewies er zwei Minuten vor Schluss mit Rang zwei seine Hochform.

Der überzeugenden Audi-Performance zum Trotz gelang es Regenspezialist Bernd Schneider, immerhin seinem ärgsten Rivalen Tom Kristensen Paroli zu bieten: Eineinhalb Minuten vor Schluss drängte er den Dänen von Rang drei auf Platz vier – der Meisterschaftszweite machte sich auf zu einem letzten Revancheversuch. Mit Erfolg: In letzter Sekunde eroberte der Zandvoort-Sieger seinen dritten Rang zurück.

Schließlich eroberte Martin Tomczyk die erste Pole Position seiner Saison, während Heinz-Harald Frentzen erstmals in diesem Jahr in Startreihe eins kam. Den Titelrivalen Kristensen und Schneider in Startreihe zwei schließt sich morgen Mika Häkkinen auf Startplatz fünf an, gefolgt von Mattias Ekström und Frank Stippler als bester Jahreswagenpilot. Alexandros Margaritis komplettiert die Top Acht.