Was für Audi Le Mans ist, ist für Mercedes Barcelona: Konnte Audi seit 2000 im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans sechs Siege verbuchen, glänzte Mercedes in der britisch-deutschen Allianz mit McLaren in der Formel 1 mit einer hohen Erfolgsquote. Seit 1998 gingen vier Triumphe bei F1-Grand-Prix in Barcelona an McLaren-Mercedes - ein weiterer scheiterte 2001 auch zum Leidwesen Mika Häkkinens nur an einem Kupplungsdefekt in der letzten Runde.

Zu Glanzzeiten der McLaren-Silberpfeile stellte Spanien mit seinem Circuit de Catalunya "Mercedes-Land" dar - nicht nur auf Grund der spanischen Herkunft des weiblichen Vornamens und des Daimler-Chrysler-Markennamens Mercedes... Im Rahmen des ersten spanischen DTM-Gastspiels auf der Kurzanbindung des Barcelona-Kurses will Mercedes an jene Jahre anknüpfen.

HWA

"Barcelona ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke und in einigen Kurven musst du alles geben, aber das macht Spaß", beschreibt Mika Häkkinen, der drei seiner 20 Grand-Prix-Siege nahe der nordspanischen Metropole einfuhr. Die Charakterisierung des Kurses als klassische Highspeed-Strecke erscheint zwar ein wenig hochgegriffen - für eine gute Harmonie zwischen C-Klasse und dem Circuit sollten die zahlreichen schnelleren Passagen des Kurses bei gelungener Setup-Arbeit jedoch genügen.

Auch 2005 siegte in Barcelona ein Fahrzeug mit Mercedes-Stern..., Foto: Sutton
Auch 2005 siegte in Barcelona ein Fahrzeug mit Mercedes-Stern..., Foto: Sutton

Das jedoch stellt gerade in Barcelona eine besondere Herausforderung dar: "Bei den Testfahrten hier haben wir festgestellt, dass das, was sich am Vormittag bewährt, am Nachmittag bei veränderten Bedingungen oft nicht mehr funktioniert", erinnert sich Bruno Spengler an die Auswirkungen der Windverhältnisse, wie sie auf dem 2,949 Kilometer langen Kurs traditionell Probleme bereiten. Durchaus zu vernachlässigen sind hingegen aus Sicht Bernd Schneiders der Gewichtsunterschied der Neuwagen: "Mit nur noch zehn Kilo mehr Gewicht als die Audi sollten wir gute Erfolgsaussichten haben."

Mücke & Persson

"In der Formel 1 bin ich in Barcelona dreimal aufs Podium gefahren, meine Erinnerungen an diese Strecke sind also nicht schlecht", kann neben Häkkinen auch Persson-Pilot Jean Alesi von Vorerfahrungen berichten, die jedoch auch weniger postive Details beinhalten: "Die Reifenabnutzung auf dem Circuit de Catalunya ist recht hoch, es wird also viel auf eine gute Boxenstoppstrategie ankommen." Nach der Zandvoort-Pleite seines Teams wird man bei Persson auf der Jagd nach weiteren Punkten ein umso offeneres Ohr für die Ratschläge des Franzosen haben...

Nach dem jüngsten Aufwärtstrend der letzten drei Rennwochenenden erwartet das Team Mücke hingegen völliges Neuland. "Ich war bei den Tests im Frühjahr nicht dabei und bin deshalb sehr gespannt auf die Strecke", stellt Stefan Mücke fest - eine Aussage, der sich sein Teamkollege Daniel La Rosa im zweiten Mücke-Jahreswagen anschließen muss. Lediglich Susie Stoddart kann von Barcelona-Erfahrungen berichten - bestritt sie doch hier ihre ersten DTM-Testkilometer.