Wenngleich man Jubel über einen zweiten Platz bei Mercedes in der Regel vergeblich sucht - heute konnte sich auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hierzu durchringen. Die Schadensbegrenzung, wie sie auf der "Audi-Strecke" Zandvoort zu erwarten gewesen war, nahm mit dem Rennen Bernd Schneiders einen Verlauf, wie er für die Stuttgarter kaum optimaler hätte sein können. "Von sieben auf zwei ist ein Ergebnis, auf das man auf einer Strecke, auf der man kaum überholen kann, kaum hoffen konnte", gesteht Norbert Haug uns gegenüber seine eigene Überraschung über das heutige Ergebnis.

Ein Ergebnis, das sich allerdings mit einer cleveren Renntaktik logisch erklären ließ: "Unsere Rennstrategen haben einen super Job gemacht. Bernd musste das natürlich umsetzen - er war am Ende klar Schnellster und hat sicherlich dem Rennen den Stempler aufgedrückt." Haug sieht sich durch das Rennen in seinem Bild von Bernd Schneider bestätigt: "Bernd hat sein ganzes Können gezeigt und sich fair gegenüber Tomczyk durchgesetzt. So viel dazu, dass die '42-jährigen Großväter' nicht mehr schnell fahren können..."

Während Schneider angesichts einer schwindenden Zahl verbleibender Rennen in der Meisterschaft nicht schlechter dasteht als vor dem siebten Saisonlauf, büßte Bruno Spengler seine nach dem Nürburgring-Triumph aufgekommenen Meisterschaftschancen leicht ein: "Bruno war nicht ganz so eindrücklich heute, aber er war bei jenen, die 35er-Zeiten gefahren sind - das haben nicht so viele geschafft." Zu jener Zandvoort-Elite gehörte auch Tom Kristensen, dem der Mercedes-Sportchef seine Glückwünsche zukommen lässt: "Ich gratuliere Audi trotzdem, sie haben den Sieg mit einem etwas angeschlagenen Auto nach Hause gebracht."