Als hätten die Nerven des Audi-Kommandostandes nach dem am Ende verlorenen Duell Martin Tomczyks gegen Bernd Schneider nicht genug gelitten, so schloss sich in den letzten drei Runden des Rennens für Audi eine Zitterpartie an: Der strahlend weiße Audi A4 DTM Tom Kristensens wechselte die Farbe seiner rechten Seite zunehmend in ein bedrohliches Schwarz...

"Ein perfektes Rennen, ein Start-Ziel-Sieg, ein guter Start, zwei gute Boxenstopps", durfte Tom Kristensen am Ende dennoch uns gegenüber resümieren, "einer war ein bisschen zu perfekt - die Tankkanne steckte immer noch am Auto." Mehr Probleme als die Tankkanne, die schon nach wenigen Metern ihren Flug ins Kiesbett der Tarzanbocht antrat, bereiteten jedoch die Bremsen und ihre Kühlung:

"Ich hatte im Rückspiegel den tollen Kampf zwischen Martin und Bernd verfolgt, dann jedoch wurde es mit der Bremse problematisch und Bernd kam von hinten", schildert der siegreiche Däne die letzten Runden aus seiner Sicht, "am Ende hatte ich keine Bremskraft mehr an der Vorderachse und musste auf die hintere Bremskraft setzen. Mein Auto wurde an der Seite völlig schwarz." Als Verursacher vermutet Kristensen eine defekte Kühlung der rechten Bremse, auf Grund derer sich diese mehr und mehr in schwarzen Staub verwandelte.

Als positiven Nebeneffekt brachte die technische Unannehmlichkeit jedoch mit sich, dass Kristensen dem weiterhin großen Rückstand in der Meisterschaft zum Trotz umso mehr die von seiner Seite fehlerfreie Triumphfahrt zu schätzen wusste: "Das hat fast den Sieg gekostet. Ein paar Runden mehr - und es hätte wahrscheinlich nicht gereicht."