Einerseits sehr erfreut, andererseits auch nicht hundertprozentig glücklich: Die beiden Sportchefs in der DTM sahen das Qualifying in Zandvoort mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Insofern gaben sich weder Dr. Wolfgang Ullrich noch Norbert Haug auf der offiziellen Pressekonferenz überaus euphorisch. Der Audi-Chef konnte zwar die sehr starke Mannschaftsleistung seines Teams loben, "vier Autos unter den ersten sechs, das sieht schon sehr gut aus", sich auch über den Platz von Tom Kristensen in der ersten Reihe freuen, doch der leichte Ärger über die verpasste Pole-Position war ihm schon anzumerken: "Sicher ist es am wichtigsten, dass Tom vor seinen beiden Meisterschaftsrivalen steht - aber die Pole wäre möglich gewesen." Seine Kritik. Bruno Spengler sei zum Schluss beim Rausfahren aus der Boxengasse in der Tarzankurve direkt vors Auto gefahren… Eine besondere Erwähnung war Ullrich dann aber noch die Leistung von Pierre Kaffer wert: "Ich freue mich sehr für ihn, dass er es zum ersten Mal unter die Top Acht geschafft hat."

Mercedes-Sportchef Norbert Haug war natürlich vor allem von der Leistung von Jamie Green begeistert: "Es ist fantastisch, wie er es immer wieder schafft, im Qualifying im entscheidenden Moment alles aus dem Auto herauszuholen. Und ich bin sicher, dass er das auch im Rennen kann, einmal wird auch da der Knoten sicherlich aufgehen, vielleicht ja hier." Nicht ganz so glücklich war Haug über die Startplätze fünf und sieben für seine Meisterschaftskandidaten Spengler und vor allem Schneider: "Aber das Ende der Welt ist das auch nicht, warten wir jetzt halt erst mal das Rennen ab." Ein dickes Lob bekam dann noch Mathias Lauda: "Nicht, dass ich nachher noch einen Anschiss vom Niki bekomme, wenn ich das nicht erwähne", lachte er, "aber das war wirklich Klasse, er hat die drei anderen 04er und auch drei 05er-Autos hinter sich gelassen…"