In einem bewölkten, aber dennoch durchweg trockenen Qualifying bestätigte Audi jene Performance, wie sie in den drei Trainingssessions offenbart wurde. Vor ein Audi-Trio aus Tom Kristensen, Martin Tomczyk und Mattias Ekström setzte sich im Kampf um die Pole jedoch Jamie Green - der junge Brite startet morgen zum vierten Mal in dieser Saison von der Pole Position. Die Mercedes-Speerspitzen Bruno Spengler und Bernd Schneider mussten sich mit den Rängen fünf und sieben begnügen.

Session 1

Nachdem zehn Jahres- und Gebrauchtwagen angeführt von Mathias Lauda den Anfang gemacht hatten, setzte sich vorläufig wie schon beim dritten Test am Vormittag Christian Abt im Audi-Jahreswagen an die Spitze. Erst sechs Minuten vor Schluss meldeten die Piloten der Neuwagen ihre Ansprüche auf die Spitze an - Frentzen eroberte zwar auf Anhieb Rang zwei, konnte aber die Zeit Abts nicht unterbieten.

Nur in der ersten Session gelang Kristensen die Bestzeit, Foto: Audi
Nur in der ersten Session gelang Kristensen die Bestzeit, Foto: Audi

Dies gelang im Folgenden Bruno Spengler, der dem Bayern in Phoenix-Diensten 70 Tausendstel abnahm. Der bereits aus den Qualifyings der letzten Wochen bekannte Schlagabtausch zwischen den HWA-Youngsters Spengler und Jamie Green deutete sich jedoch auch diesmal an: Der Brite distanzierte den Kanadier um drei Zehntelsekunden, dicht gefolgt von Martin Tomczyk im Abt-Audi. Im Folgenden hielt die Audi-Performance dennoch, was sie im Rahmen der drei Trainings versprochen hatte: Mit einer Zeit von 1:32.671 Minuten setzte sich Tom Kristensen mit der bislang schnellsten Zeit des Wochenendes und einem Vorsprung von vier Zehntelsekunden souverän an die Spitze.

Hinter Kristensen, Green und Tomczyk auf den Top-3-Plätzen fanden sich Mika Häkkinen, Mattias Ekström und Bruno Spengler als weitere Vertreter des Neuwagen-Sextetts an der Spitze ein. Für Daniel La Rosa, Frank Stippler, Jean Alesi, Nicolas Kiesa, Vanina Ickx und Susie Stoddart endete der Arbeitstag auf den Plätzen 15 bis 20. Einem Auffahrunfall zum Trotz gelangten die Mercedes-Jahreswagenpiloten Stefan Mücke und Alexandros Margaritis in die rettende Top 14.

Session 2

Am Kampf um den Einzug in die dritte Session beteiligten sich nur noch 13 Piloten - anders als die C-Klasse Margaritis' hatte Mückes Dienstwagen nicht in der kurzen Pause bis zur zweiten Session repariert werden können. Die erste fliegende Runde brannte Bernd Schneider auf den Asphalt, dicht gefogt vom nur um Nuancen langsameren Pierre Kaffer im Audi-Jahreswagen. Unterboten wurde der Saarländer kurz darauf von Tomczyk und Green - letzterer verbesserte Kristensens Top-Zeit aus der ersten Session um weitere drei Tausendstel.

Mücke war für die zweite Session qualifiziert - konnte aber nicht teilnehmen, Foto: DTM
Mücke war für die zweite Session qualifiziert - konnte aber nicht teilnehmen, Foto: DTM

Doch auch diesmal wurde man bei Audi den Erwartungen gerecht: Kristensen setzte mit einer Bestzeit von 1:32.478 Minuten erneut die Bestmarke, an die nur Mattias Ekström annähernd heranreichte. Schließlich spiegelte sich die Audi-Performance in einem Ingolstädter Quartett aus Heinz-Harald Frentzen, Kristensen, Ekström und Tomczyk auf den Rängen zwei bis fünf - die Bestzeit ging jedoch an Qualifying-Spezialist Jamie Green, der die Bestzeit des dänischen Titelanwärters um beachtliche vier Zehntel unterbot.

Bernd Schneider und Bruno Spengler erreichten auf den Rängen sechs und acht nur mit Mühe die Top Acht, Pierre Kaffer qualifizierte auf Platz sieben sich als einziger Jahreswagenpilot für die letzten Runde. Nicht an der letzten Session teilnehmen durften Alexandros Margaritis, zum zweiten Mal in Folge Mika Häkkinen, Timo Scheider, Christian Abt und Mathias Lauda auf den Positionen neun bis 13 - letzterer stellte damit den bislang besten in dieser Saison errungenen Startplatz eines 2004er-Fahrzeugs sicher.

Session 3

Während man sich in den Audi-Boxen noch Zeit ließ, gingen Jamie Green, Bruno Spengler und Bernd Schneider bereits auf Bestzeitjagd - der junge Brite setzte die erste Messlatte, die Frentzen als erster Vertreter des Audi-Quintetts nicht zu unterbieten wusste. Nur um 88 bzw. 75 Tausendstelsekunden bissen sich zunächst Martin Tomczyk und Tom Kristensen an der provisorischen Pole-Zeit die Zähne aus, Mattias Ekström befand sich mit 113 Tausendsteln Rückstand auf einem ähnlichen Niveau.

Derweil verfolgte Jamie Green die vergeblichen Versuche der Konkurrenz nur noch genüsslich aus der Box: Zum vierten Mal in dieser Saison hatte Green die Pole Position erobert, zum nunmehr sechsten Mal startet er aus Reihe eins. Mit Kristensen, Tomczyk und Ekström, die morgen von den Plätzen zwei bis vier ins Rängen gehen, durfte sich Audi dafür der geschlosseneren Mannschaftsleistung erfreuen.

Insbesondere Tom Kristensen darf einer wie schon auf dem Nürburgring knapp verpassten Pole Position zum Trotz aufatmen: Während sich der punktgleiche Bruno Spengler auf Position fünf platzierte, kam der Meisterschaftsführende Bernd Schneider nicht über Rang sieben hinaus. Das Audi-Quintett komplettierten Heinz-Harald Frentzen sowie der brillierende Pierre Kaffer auf den Positionen sechs und acht.