Wie groß war nach der Durststrecke der ersten Saisonrennen der Druck, der nach Ihrem Sieg in Brands Hatch von Ihnen abfiel?
Mattias Ekström: Es ist schön, einen Sieg zu erringen, aber Druck gibt es im Motorsport. Für mich ist der Druck da und ich kämpfe stets für gute Ergebnisse. Aber wenn man einen Sieg bekommt, dann ist das schön.

In den Qualifyings läuft es in dieser Saison nicht ganz so gut für Sie wie in den vergangenen Jahren. Wie gehen Sie damit um?
Mattias Ekström: Die Konkurrenz ist momentan sehr hart und die Zeitunterschiede sind nicht allzu groß. Zuletzt war ich immer Vierter, Fünfter oder Sechster, aber eine erste Startreihe fehlt mir in diesem Jahr. Wir kämpfen weiter, und es gibt nicht so viel zu beklagen, solange der Speed in den Rennen da ist und man viele Punkte einfahren kann.

Wie erklären Sie sich nach den starken Rennen in Oschersleben und Brands Hatch den Einbruch bei Audi auf dem Norisring?
Mattias Ekström: Mercedes war auf dem Norisring schon immer stark, das war in diesem Jahr keine Besonderheit. Aber ich muss auch sagen, dass ich im Rennen gut dabei war - zwar nicht genauso schnell wie Mercedes, aber es fehlte maximal ein Zehntel pro Runde. Im Rennen waren wir durchaus konkurrenzfähig, aber wenn man von Platz fünf startet, ist es immer schwer. Auf den "normalen" Strecken sind wir gleich stark, aber auf dem Norisring scheint Mercedes einen Extra-Trick zu haben, den wir bis jetzt noch nicht herausgefunden haben.

Wie weit würden Sie zum jetzigen Zeitpunkt maximal gehen, um Tom Kristensen im Titelkampf zu unterstützen?
Mattias Ekström: Ich kämpfe für die Firma Audi und das Abt-Team, und ich glaube, jeder von uns muss so schnell wie möglich fahren und versuchen, der Konkurrenz Punkte wegzunehmen. Das ist unsere Aufgabe und das machen wir so gut wir können. Mehr kann man nicht tun, denn fair müssen wir ja auch sein.

Sie setzen also auf die Mannschaftsleistung - wie schätzen Sie diese in der aktuellen Saison ein?
Mattias Ekström: Ich glaube, dass wir eine gute Kombination aus Team und Fahrern haben. Ich würde sagen, dass die Audi-Familie jedem Fahrer hilft, wenn es nötig ist, denn es kommt auch der Tag, an dem man es zurückgezahlt bekommt. Die Stimmung unter den Fahrern ist gut; ich habe kein Problem damit, Tom zu helfen, und sicherlich auch umgekehrt. Wichtig ist, dass wir konkurrenzfähig sind, eine gute Abstimmung, gute Boxenstopps und eine gute Strategie hinbekommen - das ist die beste Hilfe, die man geben kann.

Wie schätzen Sie persönlich Tom Kristensens Chancen im Titelkampf ein - ist er möglicherweise in einer ähnlichen Position wie Sie 2004, als Sie mit einem Rückstand vom Norisring zurückkamen, bevor Sie in der zweiten Saisonhälfte die Nase vorn hatten?
Mattias Ekström: Schwer zu sagen. Er ist momentan elf Punkte hinter Bernd Schneider. Er wird es schwer haben, aber er hat schon eine gute Chance. Wir werden morgen sehen, was los ist. Denn wenn Bernd vor Tom landet, wird der Punkteunterschied noch größer - und dann wird es sehr schwer für Tom.

Was ist Ihr eigenes Ziel in der Meisterschaft - möchten Sie noch unter die ersten Drei kommen?
Mattias Ekström: Ich fahre jedes einzelne Rennen für sich und will so viele gute Ergebnisse wie möglich einfahren. Dann werden wir das Ergebnis am Ende des Jahres sehen, aber ich glaube, es wird sehr schwer, noch weiter nach vorne zu kommen. Es wäre schon schön, in der Meisterschaft noch den einen oder anderen Mercedes-Fahrer zu überholen, aber das wird hart.