Wie der Spieß in Sachen Meisterschaftsführung umzudrehen ist, brachte Mattias Ekström bereits 2004 in Erfahrung. Zum Abschluss der ersten Saisonhälfte, während derer das Performance-Pendel eher noch zu Gunsten Mercedes' ausgeschlagen war, war der Schwede im Meisterschaftskampf hinter seinen Mercedes-Rivalen Christijan Albers zurückgefallen, von hinten schnellte in der Meisterschaftswertung Gary Paffett heran.

Es folgten mehrere überlegene Triumphe der Audi-Mannschaft und Mattias Ekströms, Albers zeigte Rennen für Rennen Nerven. Schließlich eroberte der Abt-Audi-Pilot den Titel bereits ein Rennen vor Ende der Saison. Ein vorzeitiger Titeltriumph Tom Kristensens darf mit Blick auf die aktuelle Saison angesichts seines Rückstands vier Rennen vor Schluss ausgeschlossen werden - und auch Ekström sieht die Chancen seines dänischen Kollegen mit eher gedämpfter Zuversicht.

Schon am Samstagabend äußerte sich der 28-Jährige uns gegenüber eher nachdenklich. "Schwer zu sagen. Er ist momentan acht Punkte hinter Bernd Schneider. Er wird es schwer haben, aber er hat schon eine gute Chance", fiel das Urteil Ekströms zunächst eher positiv aus, bevor er jenes Szenario durchspielte, das am Tag darauf Realität wurde: "Wir werden morgen sehen, was los ist. Denn wenn Bernd vor Tom landet, wird der Punkteunterschied noch größer - und dann wird es sehr schwer für Tom."

In einer tatkräftigen Unterstützung für den siebenfachen Le-Mans-Sieger sieht Ekström somit umso weniger ein Problem - allerdings soll diese weiterhin eher in eher indirekter Form erfolgen: "Jeder muss so schnell wie möglich fahren und versuchen, der Konkurrenz Punkte wegzunehmen. Das machen wir, so gut wir können, und mehr kann man nicht machen - denn fair muss man auch sein."