Auf recht ähnlichem Niveau hatte sich im Qualifying auf trockener Strecke die Performance der Audi- und Mercedes-Boliden gezeigt - was sich auch in der Auslese der letzten Session spiegelte: Jeweils drei Neuwagen brachten beide Hersteller in die Top Acht, die durch einen Audi- sowie einen Mercedes-Jahreswagen komplettiert wurde. Entsprechend spektakulär präsentierte sich somit auch in den Augen der Audi- und Mercedes-Sportchefs der finale Schlagabtausch...

"Toll ist, wenn in einem Qualifying zwei Lager jubeln können – wichtig ist, an der richtigen Stelle jubeln zu können", spielte Mercedes-Sportchef Norbert Haug auf die Freude seines Audi-Kollegen Dr. Wolfgang Ullrich über die vermeintliche Kristensen-Pole an, "der Konter von Tom war sehr beeindruckend, aber am Ende kam Bruno. Das war keine Inszenierung, sondern Qualifying-Reality..." Seinem im Topform befindlichen kanadischen Schützling Bruno Spengler sprach Haug ebenso wie seinen Kollegen ein deutliches Lob aus: "Die Steigerung von einer Sekunde von der ersten zur dritten Session ist irre – das lag einerseits an dem steigenden Gripniveau, aber auch an der Konzentration der Fahrer."

Derweil nahm Dr. Wolfgang Ullrich die Pole-Niederlage in letzter Sekunde mit Humor: "Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich zu einem Zeitpunkt über eine Pole gefreut habe, zu dem wir sie nicht mehr hatten." Der beachtlichen Mercedes-Mannschaftsleistung zum Trotz wären die Chancen auf eine Audi-Pole in seinen Augen sogar noch steigerungsfähig gewesen: "Ich glaube, dass Tom Kristensen noch schneller hätte sein können. Er hat seine Bestzeit im zweiten Sektor bereits in der Einlaufrunde gefahren - was für die gezeitete Runde nicht so gut war."

Neben Kristensen brachte auch Martin Tomczyk die höchste Performance nicht zur besten Zeit. Sah es zunächst so aus, als könnte der Bayer seinem früheren Ruf als Qualifying-Spezialist noch einmal gerecht werden, so fiel Tomczyk schließlich überraschend aus den Top Acht der zweiten Session: "Bei Martin war ich eigentlich überzeugt, dass er heute ganz vorne dabei ist. Er hatte in der entscheidenden Runde einen Fehler gemacht - und dabei für ein so enges Qualifying zu viel Zeit verloren."