Sind Sie mit Ihrer bisherigen Saison zufrieden?
Bruno Spengler: Ja, eigentlich schon. Ärgerlich war der Saisonauftakt in Hockenheim. Ich war Dritter und dann gab es ein Problem mit dem Reifen. Das hat viele Punkte gekostet. Auch Brands Hatch war ein nicht so gutes Wochenende für mich. Ich kannte die Strecke nicht so - und sie ist sehr speziell. Es war schwierig für mich, aber es wurde im Laufe des Wochenendes immer besser. Mein Start war nicht so gut, ich war Fünfter und schließlich kam die Geschichte mit Christian Abt. Das kann passieren. Ich bin relativ zufrieden, aber nicht zu hundert Prozent. Der Sieg auf dem Norisring war natürlich ein Highlight. Es war ein tolles Gefühl vor so vielen Leuten zu gewinnen. Dritter in der Meisterschaft zu sein, ist nicht schlecht und ich bin nicht allzu weit weg von Bernd Schneider und Tom Kristensen. Also ist noch alles möglich und ich werde alles versuchen, um viele Punkte zu sammeln.

Gab es einen Wettkampf zwischen Ihnen und Jamie Green, wer den ersten Sieg einfährt?
Bruno Spengler: Er will auch Rennen gewinnen. Er hat Poles eingefahren, aber noch nicht gewonnen. Jeder Fahrer will siegen. In der DTM ist es sehr schwierig, ein Rennen zu gewinnen, da das Feld sehr eng beieinander ist und die Fahrer richtig gut sind. Ich glaube, dass zehn Fahrer die Möglichkeit haben, ein Rennen gewinnen zu können.

Haben Sie noch Chancen im Kampf um die Meisterschaft?
Bruno Spengler: Realistisch gesehen ist es sehr schwierig. Ich muss viele Punkte sammeln, auf das Podium kommen und siegen. Dieses Ziel habe ich auf dem Norisring erreicht. Nun gilt es in den weiteren fünf Rennen zu punkten und hoffentlich das eine oder andere auch zu gewinnen. Mal sehen, wo ich in Hockenheim beim Saisonfinale liege.

Spengler verspürt im Umgang mit der C-Klasse Fortschritte, Foto: DTM
Spengler verspürt im Umgang mit der C-Klasse Fortschritte, Foto: DTM

Wie sieht es intern aus?
Bruno Spengler: Bernd ist dieses Jahr sehr stark, sehr schnell. Ich freue mich auch für ihn. Ich glaube, dass wir vier HWA-Fahrer schnell und gleichwertig sind; wir können uns gegenseitig helfen.

Wann würden Sie Bernd helfen?
Bruno Spengler: Im Moment denke ich nicht an eine solche Situation, dafür ist es noch zu früh in dieser Saison - alles ist noch offen. Wir vier Fahrer haben die gleichen Chancen, was sehr erfreulich ist.

Glauben Sie, dass Sie sich mit dem neuen Auto gesteigert haben? In welchen Bereichen?
Bruno Spengler: Ich denke, insbesondere im Rennen beim richtigen Umgang mit alten Reifen. Das war letztes Jahr ein Problem für mich. Ich war gut im Qualifying mit neuen Reifen, aber im Rennen traten Probleme auf, da ich zu aggressiv gefahren bin. Dadurch sind die Reifen zu warm geworden. Dieses Jahr habe ich mich in diesem Bereich sehr gesteigert. Ich bin immer noch nicht perfekt, aber es ist viel besser als letztes Jahr.

Wünschen Sie sich als junger Fahrer manchmal mehr Testmöglichkeiten?
Bruno Spengler: Seit ich im HWA-Team bin, testen wir etwas mehr, als letztes Jahr. Das ist auch gut für mich. Aber ich denke, wenn die DTM mehr Rennen hätte, 12 oder 13, wären mehr Testtage nicht schlecht. Ich liebe es, Rennen zu fahren, aber manchmal ist die Zeit zwischen zwei Rennen ein bisschen lang.

Denkst du schon an nächstes Jahr oder ist es sogar schon sicher, wie es weitergeht?
Bruno Spengler: Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall in der DTM. Nichts ist jedoch sicher, alles kann passieren. Aber für mich ist es jetzt wichtig, sich auf den Rest der Saison zu konzentrieren.