Steht der gewöhnliche Rennfahrer seinen motorsportlichen Aktivitäten seines Sohnes zwar nicht enthusiastisch, zumindest jedoch äußerst tolerant gegenüber, so versuchte der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda zunächst nach Kräften, seine beiden Söhne Lukas und Mathias vom Motorsport fernzuhalten - vergeblich. Möglicherweise veranlasst von seinem folgenschweren Feuerunfall auf der Nordschleife des Nürburgrings, der sich kürzlich zum 30. Male jährte, betrachtete Lauda die ersten, jenseits des gewöhnlichen Einstiegsalters erfolgenden motorsportlichen Gehversuche seines Sohnes Mathias mit Skepsis.

Wendet sich Lukas Lauda einem vergleichsweise ungefährlichen Manager-Job zu, so hat sich Vater Niki nun auch mit den motorsportlichen Ambitionen seines Sohnes Mathias, die sich in professioneller Form erst seit 2002 äußern, abgefunden. Umso akribischer verfolgt der heutige Geschäftsmann und Fernsehkommentator die DTM-Vorstellungen seines 25-jährigen Sohnes - und gibt mit Blick auf die bisherige Karriereleistung Mathias Laudas dessen späten Einstieg in den Motorsport zu bedenken:

"Mathias ist doch nie durch die Volksschule des Motorsports gegangen. Der ging gleich ins Gymnasium. Ohne rechnen zu können, sage ich mal", spielt der frühere Ferrari- und McLaren-Pilot gegenüber DTM Magazin auf den sofortigen Einstieg seines Sohnes in die Formelfahrzeuge der Formel Nissan an, "Mathias hatte nun mal relativ spät mit dem Motorsport begonnen, und Lukas [der Manager Mathias'] meinte nun, diese verlorene Zeit irgendwie wieder aufholen zu müssen."

Das im Sinne brüderlichen Zusammenhalts lobenswerte Anliegen geriet Mathias in den höheren Nachwuchsklassen, in denen er mit Blick auf die Ergebnisse teilweise blass blieb, nicht immer zum Vorteil: "Der Lukas schaffte es, und das darf ihm jetzt gar nicht vorwerfen, den Mathias in die GP2 und die A1GP zu kriegen. Bloß, der Mathias selber immer einen Schritt hinter diesen Autos. Das war natürlich ein Fehler in seiner Karriere."

Ein Fehler, der in der DTM zumindest nachträglich zunehmend ausgebügelt wird, präsentiert sich Mathias Lauda, der seinerseits betont, trotz seines "großen Namens" nie in den Genuss überdurchschnittlicher Sponsorengelder gekommen zu sein, doch im 2004er-Mercedes des Persson-Teams doch bislang mehr als achtbar. Der einstige Gegner der motorsportlichen Karriere seiner Söhne Niki Lauda sieht sich mit Blick auf das DTM-Engagement bestätigt: "Das Team sagt mir, dass sie sehr zufrieden mit seiner professionellen Art sind. Das heißt, jetzt kann er sich erst einmal selber entwickeln. Ich war ein Befürworter der ganzen Geschichte..."