Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Wir waren hier einfach nicht schnell genug. Unsere beiden besten Autos hatten zudem keinen optimalen Start, wurden gleich in der ersten Kurve ineinander geschoben und waren daher nicht mehr in optimaler Form. Das hat es uns natürlich nicht leichter gemacht. Wir haben ein schlechtes Wochenende erlebt und können uns nur auf das nächste Rennwochenende konzentrieren. Am Nürburgring werden wir versuchen, uns so gut wie möglich in Position zu bringen, um dieses zweifellos enttäuschende Ergebnis wieder gutzumachen.

Tom Kristensen (Abt):
Ich habe heute unter schwierigen Umständen wertvolle Punkte gesammelt. In der ersten Kurve ergab sich ein typisches Norisring-Sandwich – ich wurde von hinten auf meinen Vordermann geschoben. Dabei wurde die Frontpartie meines A4 zerstört, und die Bremsenbelüftung war nicht mehr optimal. Nach einigen Runden ließ der Bremsdruck immer mehr nach. Nach dem ersten Boxenstopp wurde es besser, doch die Vorderräder blockierten immer wieder. Erst in der Safety-Car-Phase kühlten die Bremsen ab, und ich habe die Bremskraftbalance wieder auf Normalstellung verändert. Doch beim Restart riss plötzlich ein Teil der Motorhaube ab. Ich musste einen ganz langen Hals machen, um überhaupt noch irgendetwas zu sehen. Danke an Mattias, dass er mich bei meinem Blindflug nicht mehr attackiert hat. Vor dem nächsten Rennen haben wir noch einen Test. Auf dem Nürburgring wollen wir zurückschlagen.

Mattias Ekström (Abt):
Das Tempo war in Ordnung – nicht perfekt, aber ich war schneller als ich es erwartet hatte. Leider habe ich bei beiden Boxenstopps einen Fehler gemacht und beide Male den Motor absterben lassen – warum, müssen wir analysieren. Nach dem Restart hatten meine Reifen überhaupt keinen Grip, und ich hatte die Bremsbalance viel zu weit nach vorne gestellt, deshalb habe ich mich verbremst. Mein Rennen war nach dem Restart leider nicht mehr so gut wie vorher, und ich verlor einige Plätze. Zum Glück haben mir meine Kollegen in der Schlussphase etwas geholfen. Vielen Dank dafür!

Timo Scheider (Rosberg):
Beim Start kam ich wegen durchdrehender Räder mäßig weg. Ich war vor der ersten Ecke innen eingeklemmt und wurde auf Tom (Kristensen) geschoben. Dadurch war die Front meines Autos lädiert, weshalb das Auto auf der Geraden nicht mehr so schnell war. Vor dem Boxenstopp hatte ich große Bremsprobleme, aber durch die Wasserkühlung beim Stopp war alles wieder okay. Nach der Safety-Car-Phase fuhr ich mit Tom und Mattias (Ekström) in einer Gruppe. Da war es selbstverständlich, den beiden zu helfen. Zwei Punkte für Platz sieben sind unter diesen Umständen gut.

Pierre Kaffer (Phoenix):
Das war ein ereignisreiches Rennen, vor allem nach dem Safety-Car. Das Team hat gut gearbeitet. Ich habe mich aus allem herausgehalten, als sich am Anfang viele Fahrer gegenseitig ins Auto gefahren sind. Das hat mich zwar ein paar Positionen gekostet, aber das intakte Auto und die Einteilung der Reifen waren der Schlüssel zum ersten Punkt. Ich bin froh, dass das Tempo gestimmt hat, was leider im Training nicht der Fall war. Das war ein guter Tag für das Audi Sport Team Phoenix, und die Jungs haben den Punkt verdient.

Frank Stippler (Rosberg):
Das Rennen war nicht schlecht. Da wir einmal zu spät gestoppt haben, ging Platz acht an Pierre Kaffer verloren. Ich habe mich mit Platz neun abgefunden. Als sich Pierre vor mir verbremste, war ich wieder Achter. Dann aber hat mich Christian Abt touchiert, deshalb kam Pierre wieder vorbei.

Christian Abt (Phoenix):
Am Anfang lief es nicht schlecht, die Performance war da. Wir haben den ersten Stopp ein bisschen zu spät eingelegt. Der zweite Reifensatz hat mich sehr viel Zeit gekostet, bestimmt 20 bis 30 Sekunden. Das hat mein Rennen zerstört. Sonst hätte ich ganz weit vorne mitfahren können.

Heinz-Harald Frentzen (Abt):
Nach dem Start wurde ich leider in eine massive Karambolage verwickelt, wodurch wichtige aerodynamische Teile an beiden Seiten des Fahrzeugs verloren gingen. Da konnte ich nicht mehr das Tempo gehen, dass ich sonst hätte gehen können. So war es heute nur noch ein Mitschwimmen.

Jeroen Bleekemolen (Futurecom TME):
Leider habe ich den Start verpasst. Danach lief wenigstens die erste Runde gut, denn ich konnte mehrere Autos überholen. Vanina hat mich leider nicht gesehen, weswegen wir uns touchierten und ich etwas Zeit verlor. Danach konnte ich mein Tempo fahren. Schade, dass ich am Ende beim Restart nicht in der gleichen Runde wie das übrige Feld war. Aber Platz zwölf ist okay.

Vanina Ickx (Futurecom TME):
Ich habe am Start alles probiert, dabei leider einen Frühstart produziert und dafür eine Durchfahrtstrafe erhalten. Es dauerte ein wenig, bis sie ausgesprochen wurde. Es ging ereignisreich weiter: Ich touchierte einmal die Mauer, und ich drehte mich. Trotzdem fuhr ich eine Rundenzeit wie im Qualifying, was mir zuvor noch nie gelungen ist. Ebenso sprang das beste Saisonergebnis heraus. Ich bin also keineswegs enttäuscht.

Martin Tomczyk (Abt):
Das war ein bescheidenes Wochenende. Die erste Runde war noch das Beste daran: Ich fuhr auf Platz zehn vor. Dann hatte ich ein kleines Gerangel mit Timo Scheider. Es ist schade, denn davon hatten wir beide nichts. Vielmehr war mein Auto vorne demoliert, und ich hatte keine Bremsenkühlung mehr. Es wurde zu gefährlich, also habe ich aufgehört.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
Wir wussten, dass es heute sehr schwer werden würde. Tom (Kristensen) hatte schon nach dem Start Probleme. An seinem Auto gab es viele kleine Beschädigungen, auch mit der Bremse musste er deshalb haushalten und konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. Unter diesen Umständen können wir mit dem Ergebnis und den vier Punkten noch zufrieden sein.

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
Es freut uns, dass Pierre endlich seinen überfälligen ersten Punkt einfahren konnte. Er hatte einen guten Start und fuhr ein gutes Rennen. Christian konnte mit seinem zweiten Reifensatz gar nicht attackieren, so dass wir die Taktik ändern mussten. Es lief alles gegen ihn. Mit zwei Ergebnissen unter den ersten Zehn, darunter ein Punkterang, sind wir trotzdem zufrieden.

Kimmo Liimatainen (Teammanager Audi Sport Team Rosberg):
Das Rennen war ganz gut. Timo hätte noch etwas weiter vorn landen können, aber wir sind Teamplayer. Wir müssen berücksichtigen, was gut für Audi ist – für Tom Kristensen und Mattias Ekström ging es um wertvolle Punkte. Insofern können wir zufrieden sein mit dem siebten Platz. Schade, dass Frank (Stippler) am Ende noch aus den Punkterängen verdrängt wurde.