So nah am Sieg wie schon seit dem zweiten Lauf auf dem EuroSpeedway Lausitz nicht mehr schien sich Mika Häkkinen in Nürnberg zu präsentieren: Etwa 20 Runden vor Schluss kam der Finne Bernd Schneider bereits bedrohlich nahe - bis auch Häkkinen zur Kenntnis nehmen musste, dass sich die bei Bruno Spengler angewendete Rennstrategie als die effektivste erwiesen hatte: Der Kanadier blieb auch nach seinem zweiten Boxenstopp vor dem deutsch-finnischen Duo.

"Zunächst einmal muss ich sagen: Ein tolles Ergebnis, eine tolle Ausbeute an Punkten. Es ist schön, auf dem Podium zu stehen, aber Sie können sich vorstellen, dass der dritte Platz für mich nicht das Höchstmaß an Zufriedenheit bedeutet", zeigte sich Häkkinen im Gespräch mit uns erfreut, verhehlt jedoch nicht seine hohen Ansprüche. Die Performance des HWA-Teams imponierte auch dem zweifachen Formel-1-Weltmeister: "Die Leistung des Teams, von vier Fahrzeugen drei auf dem Podest zu haben, ist ein unglaubliches Ergebnis."

Nach der Freigabe der Endphase des Rennens, das durch eine Safety-Car-Phase unterbrochen worden war, hätte Häkkinen einen letzten Angriff auf Platz zwei starten können - wäre der Restart ohne Irritationen verlaufen: "Ich hatte soeben die Reifen aufgewärmt und plötzlich war Ekström neben mir..." Nach dem enttäuschenden Rennen in Brands Hatch, das nach einem mit einer Boxendurchfahrtsstrafe geahndeten Missverständnis mit Daniel La Rosa außerhalb der Punkte endete, hat der Sieger des letztjährigen Spa-Rennens seine Ambitionen mit Blick auf die aktuelle Saison heruntergeschraubt:

"Ich rede nicht über die Meisterschaft, für mich ist es zurzeit wichtiger, regelmäßig auf dem Podium zu stehen oder zu gewinnen", beschreibt Mika Häkkinen seinen aktuellen Kurswechsel, "die Meisterschaft ist mittlerweile nicht mehr der wichtigste Aspekt, auch wenn wir zum Beginn der Saison darüber gesprochen haben..."