Die Erwartung eines Fünffach-Sieges wagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug gestern nicht zu stellen und proklamierte bereits einen "einfachen" Sieg als freudiges Ergebnis des Rennens. So vermag der Vierfach-Sieg durch das HWA-Trio Bruno Spengler, Bernd Schneider und Mika Häkkinen sowie den von Platz 19 gestarteten Mücke-Piloten Stefan Mücke Haug durchaus ins Schwärmen zu versetzen:

"Wenn man die ersten vier Plätze belegt, das ganz Podium okkupiert, dann ist das ein perfektes Wochenende. Das ist ein Traumergebnis, ich freue mich für Bruno", weiß der Herr über die Mercedes-Boliden das Ergebnis auch angesichts der hohen Ausfallquote besonders zu schätzen, "wenn man sieht, wer von uns alles rausgekegelt oder abgeschossen worden ist, wie es der Herr Abt mit dem Jamie Green gemacht hat, der sieht, dass sogar noch ein bisschen mehr möglich gewesen wären."

Christian Abt, der sich ein möglicherweise übertrieben hartes Duell gegen den infolge seines Boxenstopps zurückgefallenen Jamie Green leistete, sorgte in den Augen Haugs in Anbetracht der Berührungen zwischen beiden Fahrzeugen für den Wermutstropfen des Rennens, den er im Zusammenhang mit dem Ausscheiden des Briten sieht: "Er war absolut dominant, bis es beim Kampf mit Abt zu diesem unsäglichen Zwischenfall kam, bei dem ich nicht verstehe, wieso dagegen nichts unternommen wird." In seiner Kritik am Allgäuer Phoenix-Piloten spricht Haug unverblümte Worte: "Es sind immer die gleichen, die das tun, sie sind unbelehrbar. Man sollte ihm dennoch eine Lehre geben, das sollte von der Sportobrigkeit gemacht werden."

Wenngleich Norbert Haug zugab, keinen Zusammenhang zu möglichen Befehlen des Audi-Kommandostandes zu sehen, hob er eine Entscheidung zu Gunsten des Sports beim Zieleinlauf von Sieger Bruno Spengler vor dem zweitplatzierten Titelanwärter Bernd Schneider - berechtigterweise - hervor: "Wir haben wie in Brands Hatch auch die Plätze nicht getauscht; ich hoffe, dass diese Sportlichkeit auch gesehen wird, denn wir haben bei Bernd vier mögliche Punkte verschenkt."