In diesem Jahr sind Sie der einzige Debütant in einem 2005er-Fahrzeug. Glauben Sie, dass dies gerechtfertigt ist?

Daniel La Rosa: Ich finde es super, dass ich die Chance bekommen habe, mein Debüt in einer 2005er-Mercedes C-Klasse zu bestreiten. Manche sagen, sie hätten nicht gerne mit mir getauscht, weil man dann mehr Druck hat. Aber ich sage ganz ehrlich: Ich brauche auch immer ein bisschen Druck und habe mir das Ziel gesetzt, die älteren Hasen oder diejenigen, die schon mehr Rennen hinter sich haben, zu schlagen - und mich nicht mit den Worten 'Der fährt ja nur mit einem 04er-Wagen durch die Gegend' abschreiben zu lassen. Daher bin recht froh, ein 05er-Fahrzeug fahren zu können.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem bisherigen Einstand?

Daniel La Rosa: Ich habe viel Pech gehabt, weil ich im ersten Saisonrennen wegen eines Defekts an der Benzinpumpe meinen ersten Punkt nicht machen konnte. Am EuroSpeedway war es die gebrochene Lenkung. In Oschersleben hatten wir einige Probleme, aber darüber, dass ich zum ersten Mal die Start-/Ziel-Flagge gesehen habe, war ich schon recht glücklich. Jedoch war es eben nur Platz elf. Insgesamt bin ich mit dem bisherigen Verlauf recht zufrieden; für ein Debütjahr und mit bisher nur vier Läufen ist das gar nicht so schlecht.

Das Team Mücke scheint im Gegensatz zum Team Persson ein wenig zu stagnieren. Welche Ursachen sehen Sie?

Daniel La Rosa: Persson ist schon sehr lange in der DTM, das Team arbeitet schon so lange zusammen. Die Boxenstopps von Persson zum Beispiel sind so verdammt schnell, dass es einfach schon perfekt ist. Wir sind noch in der Lernphase; von Strecke zu Strecke, das Team lernt immer mehr. Bei Persson kommt hinzu, dass sie schon letztes Jahr ein 2005er-Fahrzeug hatten, mit dem sie gearbeitet haben - für uns jedoch ist das Auto neu. Wir müssen auf jeder Strecke alles komplett neu erarbeiten und unsere eigenen Werte herausfinden.

Was ist aus Ihrer Sicht der größte fahrerische Unterschied zwischen der DTM und den Nachwuchsklassen, die Sie vorher bestritten haben? Worin lag die größte Umstellung?

Daniel La Rosa: Die größte Umstellung lag darin, dass man nicht mehr die Reifen im Blickfeld hat, dass man ganz links sitzt, die Sicht also sehr eingeschränkt ist und es im Auto sehr heiß wird... Ich hätte mir eigentlich vorgestellt, dass das DTM-Auto wesentlich schwerer zu fahren ist, aber das Fahren selbst ist nicht das Problem. Das Schwere ist, dass das Auto ein ganz enges Limit hat; man kann es wahnsinnig schnell überfahren.

Wünscht man sich als Neueinsteiger mehr Zeit, sich mit dem Auto befassen zu können? Das Testlimit schränkt es möglicherweise doch ein.

Daniel La Rosa: Ich bin vor meinem ersten DTM-Rennen an insgesamt fünf Tagen ein DTM-Auto gefahren, das war natürlich sehr wenig. Das ist nicht einfach, und wenn man Fahrer wie Bernd Schneider sieht, die schon mehr als 200 Rennen haben... Das ist ein Vorteil durch Routine, Dinge wie Starts und Boxenstopps sind für andere vollkommen alltäglich.