Der Grund für diese Wandlung?! Der Finne wechselte zum Test auf dem Lausitzring vor einigen Wochen den Bremsfuß und bremst jetzt wieder mit links.

Häkkinen fühlt sich jetzt wohler in seinem Mercedes, Foto: DTM
Häkkinen fühlt sich jetzt wohler in seinem Mercedes, Foto: DTM

Mit diesem linken Fuß betätigte er während seiner gesamten Formel-1-Karriere und den ersten DTM-Tests das Bremspedal. Doch dann folgte der Wechsel auf rechts, aber 100% wohl fühlte sich Häkkinen damit nie. "Nach Oschersleben dachte ich mir, dass es jetzt an der Zeit ist einen Bremsfußwechsel zu versuchen," erzählte der Finne. Während des Tests auf dem EuroSpeedway Lausitz war es dann soweit und Häkkinen fühlte sich sofort sicher und wohl in seinem Boliden.

Deshalb blieb es auch für Brands Hatch bei den Änderungen. Diese waren nicht so umfangreich wie man vielleicht denkt. Das Team HWA musste die Anordnung der Pedale ändern und fünf bis sechs andere Bauteile in den Mercedes einbauen. "Die Änderungen waren nicht so dramatisch", erzählte Gerhard Ungar, Technischer Leiter des Teams HWA uns gegenüber. "Wir mussten keine Teile neu entwickeln. Da auch andere Fahrer mit dem linken Fuß bremsen, gibt es bereits spezielle Bauteile."

Mika Häkkinen in Zusammenarbeit mit Gerhard Ungar, Foto: DTM
Mika Häkkinen in Zusammenarbeit mit Gerhard Ungar, Foto: DTM

Wenn auch technisch keine allzu großen Änderungen nötig waren, sah dies für den Fahrer schon ganz anders aus. "Es war fahrerisch eine sehr große Umstellung", muss Häkkinen zugeben. "Vielleicht kommen trotzdem noch einige Überraschungen auf mich zu. Manches muss ich noch lernen. Nasse Bedingungen könnten vielleicht schwierig werden." Aber die positiven Folgen überwiegen. So berichtet der Finne, dass sich die Qualität seiner technischen Aussagen gegenüber dem Team verbessert hat. Die Rundenzeiten sind konstanter und schneller geworden. "Es war gut, dass es einen Test gab, bei dem Mika Häkkinen den Wechsel ausprobieren konnte", meinte Gerhard Ungar. "Er kam gut damit zurecht und dann geht der Wechsel in Ordnung. Wäre er langsamer geworden, hätten wir noch mal über die Sache reden müssen."

Ein weiteres Plus für Mika Häkkinen: Er kann sich jetzt mehr auf die Geschehnisse um sein Auto konzentrieren. Bisher verlief ein Bremsmanöver viel umfangreicher: Der Fahrer nimmt den rechten Fuß vom Gaspedal und tritt aufs Bremspedal. Dann benutzt er mit links die Kupplung und schaltet runter. Dann nimmt der Fahrer den Fuß wieder von der Bremse, geht aufs Gaspedal und fährt die Kurve. Jetzt läuft der Vorgang viel einfacher ab: Der Fahrer geht mit dem rechten Fuß vom Gas und mit dem linken auf die Bremse, schaltet runter und geht wieder aufs Gas. "Das Stresslevel ist für mich jetzt 50% niedriger," berichtete Häkkinen.

Nicht nur Fachleute haben jetzt bestimmt bemerkt, dass noch ein Pedal fehlt. Nämlich die Kupplung. Die wird beim Bremsen mit dem linken Fuß einfach nicht betätigt. Nur beim Anfahren kommt dieses dritte Pedal zur Anwendung. Da es aber in der DTM keine Automatik gibt, spielt hier die Erfahrung des Piloten und das Timing eine große Rolle. Jeder schaltet hier nach einer eigenen Methode.

Trotz den enttäuschenden Ergebnisses in Brands Hatch hat Mika Häkkinen seine Entscheidung nicht bereut. Mal sehen, wie es sich bei den nächsten Rennen für den Finnen weiterentwickelt.