'Mit Daniel La Rosa gewann die DTM in dieser Saison einen weiteren Ex-Formel-1-Piloten hinzu. La Rosa, der 1999 im Arrows-Team sein Formel-1-Debüt gab und später zu Jaguar-Cosworth wechselte, wo er bis 2003 verblieb, wurde 2005 seiner Rolle als McLaren-Mercedes-Testfahrer überdrüssig - er kündigte und heuerte für 2006 in der DTM beim Team Mücke an.'

Sie haben von den Fehlern im letzten Abschnitt Notiz genommen? Dann dürfen wir Ihnen bereits ein gewisses motorsportliches Fachwissen unterstellen.

'Daniel de la Rosa wurde am 4. Oktober 1985 als jüngerer Bruder des Ex-Formel-1-Piloten Pedro de la Rosa in Barcelona geboren. Der Spanier, der als Jugendlicher an den F1-Rennstrecken dieser Welt mit seinem Bruder im Arrows-Boliden mitfieberte, wuchs in der nordspanischen Metropole auf und bestritt nationale Nachwuchsklassen. Er spricht spanisch und englisch.'

Haben Sie auch den vorangegangenen Abschnitt als vollkommen fehlerhaft entlarvt? Dann dürfen Sie sich als gestandener Daniel-La-Rosa-Experte bezeichnen - zumindest im Vergleich zu so manch anderem Motorsportfan...

Fälschung..., Foto: Sutton
Fälschung..., Foto: Sutton

Der wahre Daniel La Rosa

Der wahre Daniel La Rosa wurde in der hessischen 90.000-Einwohner-Stadt Hanau geboren und ist auch im Besitz des deutschen Passes. Er spricht deutsch - mit leichtem hessischen Akzent. Der wahre Daniel La Rosa stieg nach einer konventionellen Kartkarriere mit 15 Jahren erfolgreich in die Formel König ein, worauf 2002 die Formel Volkswagen folgte, in der er sich meist im vorderen Mittelfeld wiederfand. Im Folgenden bestritt La Rosa zwei Saisons in der Formel 3 Euroseries sowie ein Jahr World Series by Renault, wo sich La Rosa allerdings unter Wert verkaufte.

Bei Mücke-Mercedes in der DTM angekommen plagen Daniel La Rosa nicht nur die typischen Schwierigkeiten eines jungen DTM-Debütanten. Vielmehr wird ihm auch immer wieder seine wahre Identität in Abrede gestellt... "Ich werde so oft mit Pedro de la Rosa verwechselt", klagt La Rosa mit einem Schmunzeln, "es wäre schön, wenn irgendwann einmal klar gestellt ist, dass ich absolut nichts mit dem Mann zu tun habe." Zumindest konnte La Rosa bereits mit eigenen Augen erfahren, dass abgesehen von der Haarfarbe zumindest optisch keine Ähnlichkeiten bestehen: "Ich habe ihn bisher einmal gesehen."

... und Original, Foto: DTM
... und Original, Foto: DTM

Insbesondere an Rennwochenenden wird Daniel La Rosa immer wieder vom de-la-Rosa-Virus heimgesucht: "Jeder zweite spricht mich mit 'de la Rosa' an, auch wenn ganz dick 'La Rosa' auf der Autogrammkarte steht." Zur noch weiter beschleunigten Ausbreitung des de-la-Rosa-Virus in Fan-Reihen trägt mutmaßlich auch immer wieder die mündliche Aussprache des abgekürzten Vor- und ausgeschriebenen Nachnamens "D. La Rosa" in Zeitenlisten ihren Teil bei...

Doch der de-la-Rosa-Bazillus bringt seinem Wirt auch durchaus Vorteile - beispielsweise bei der Einschätzung der eigenen motorsportlichen Karriereleistung: "Mein Ingenieur hat einmal zu mir gesagt: Daniel, du hast es geschafft, wenn die irgendwann einmal über den de la Rosa sagen 'Schau mal, da ist der Bruder vom La Rosa." Daniel La Rosa nimmt sein Schicksal mit ausgeprägtem Humor - wenngleich auch immer wieder seine tadellosen Deutschkenntnisse angezweifelt werden:

"Aber auch wenn ich in Hockenheim fahre, sprechen mich alle Leute auf Englisch an. Sie fragen ich auf Englisch, ob sie ein Autogramm haben können", erinnert sich der Mücke-Pilot so manch amüsanter Situation, die sogar noch Steigerungen kennt: "Ich antworte ihnen auf Deutsch 'Kein Problem', aber dann bedanken sie sich und wünschen wir mir viel Glück auf Englisch."

Und erneut nimmt es der Hesse mit Humor: "Oder mein Hessisch muss so schlimm sein, dass man denkt, es wäre irgendeine ausländische Sprache." Zum Verstehen und Verwenden seiner sympathischen Statements brauchten wir jedenfalls keinen Dolmetscher...