Wenngleich sie es so nicht darstellen wollten - es war nicht der Tag Peter Mückes und Arno Zensens. Während der Mücke-Teamchef erneut zusehen musste, wie sich das Punktekonto der mit den gleichen drei Mercedes C-Klassen ausgestatte Persson-Mannschaft weiter füllte, ging Mücke selbst erneut leer aus - seit nunmehr 13 Rennen wartet sein Team auf Punkte.

Konnte Rosberg-Teamchef Arno Zensen bislang zumindest den Erfolg für sich verbuchen, sein Rosberg-Team mit einem Punkt genau einen Zähler vor Phoenix geführt zu haben, so erzielte eben jenes Audi-Jahreswagenteam um Teamchef Ernst Moser mit Christian Abts fünftem Platz nun einen durchaus recht großen Punkteerfolg - auf den Zensen noch wartet.

Mücke: Erinnerung an alte Zeiten

"Alex hat den Start verpatzt...", möchte uns Peter Mücke versehentlich zunächst von seinem Ex-Piloten Margaritis berichten, bevor er sich korrigiert: "...nein, Daniel, Entschuldigung." Angesichts eines schlechten Starts Daniel La Rosas im orange Mercedes war bei Mücke offenbar die Erinnerung an den heute bei Persson zur Topform auflaufenden, im vergangen Jahr jedoch im orange Mücke-Mercedes wenig überzeugenden Margaritis aufgekommen.

"Danach lief für Daniel eigentlich alles gut, man sieht, wo er trotz des Starts noch angekommen ist. Die Zeiten waren in Ordnung - da gab es aus meiner Sicht nichts Negatives", führt Mücke seine Gedanken fort. Sein Sohn Stefan kam wie bereits in Oschersleben in den zweifelhaften Genuss einer falschen Strategie: "Den Stefan haben wir ganz eindeutig zu lange draußen gelassen, denn dabei hat er die Plätze, die er beim Start gut gemacht hat, wieder verloren."

Auch über den sonstigen Publikumsmagneten des Teams, Susie Stoddart, gab es kaum Erfreuliches zu berichten - nach einem insbesondere für ihre Verhältnisse unerfreulichen 19. Startplatz erlebte die Schottin die Nachteile der außerordentlich kurzen Strecke: "Es ging für sie viel Zeit dadurch verloren, dass sie im Verkehr schnellere Fahrer durchlassen musste."

Rosberg: "Ein bisschen teamfähig unterwegs"

"Timo ist in meinen Augen ein gutes Rennen mit einem super Start gefahren", lobt Teamchef Arno Zensen die Leistung von Ex-Opel-Nachwuchshoffnung Timo Scheider und findet Gefallen an seiner Zweikampfstärke: "Am Schluss hat er noch einige gute Überholmanöver mit Häkkinen und La Rosa gehabt." Von Überholmanövern konnte Bernd Schneider derweil 30 Runden lang nur träumen - der saarländische Titelanwärter hatte sich hinter Scheider festgefahren:

"Wir haben ein wenig die Strategie geändert, er war ein bisschen teamfähig unterwegs", deutet Zensen nach Worten ringend die - vollkommen legale - Schützenhilfe für Abt-Audi und Tom Kristensen an. Während sich Timo Scheider in den Dienst der vier Ringe stellte und schließlich nur Zehnter wurde, war Frank Stippler bereits längst zurück im Fahrerlager:

"Der kleine Ausrutscher im Qualifying hat ihm für dieses Wochenende das Genick gebrochen, denn danach war das Selbstbewusstsein ein wenig angeknackst", erzählt Zensen über den gebürtigen Kölner, dessen mentale Irritation allerdings kaum zum folgenden Unfall beigetragen haben kann: "Heute im Rennen hatte er Pech, gleich in der Einführungsrunde hat er schon Vibrationen vorne rechts gemeldet. Ob Fahrfehler oder Technik - die Ursache des Defekts wissen wir noch nicht."