Schon seit langem hatte man die Ingolstädter nicht mehr so souverän erlebt: Auf ein Triumphjahr 2004 folgte im vergangenen Jahr ein eher mühsamer Meisterschaftskampf für Mattias Ekström, der auch angesichts einer nicht immer überzeugenden Mannschaftsleistung der Audi-Piloten verloren ging. Nach den beiden ersten Saisonrennen, die sich im Stil der Vorsaison präsentierten, scheint Audi spätestens seit Brands Hatch wieder an alte Tage anknüpfen zu können:

Schien es nach den ersten beiden Qualifying-Sessions, während derer sich Heinz-Harald Frentzen und Mattias Ekström nur mit Mühe in das Qualifikationsfinale retten konnten, noch so, als könne sich Mercedes-Pilot Jamie Green einmal mehr in Pole-Form präsentieren, so folgte im Rahmen der letzten Session der Konter der Ingolstädter: Während Tom Kristensen mit einer Zeit von 42,599 Sekunden schon zu Beginn eine konkurrenzlose Runde auf den Asphalt brannte, zeigte sich auch die Mannschaftsleistung der Ingolstädter diesmal überzeugend.

Unterbrochen wurde die Freude lediglich durch einen schweren Einschlag des glücklicherweise unverletzten Heinz-Harald Frentzen - der seinen bereits vorher errungenen dritten Platz jedoch nach Wiederaufnahme der abgebrochenen Session auch in seiner Abwesenheit halten konnte. Mattias Ekström vermochte sich in den letzten Minuten noch auf Position vier zu schieben - und ermöglichte angesichts dreier A4 DTM in den ersten beiden Startreihen eine umso bessere Ausgangsposition für Tom Kristensen beim kommenden Rennen. Martin Tomczyk präsentiert sich mit Rang sieben immerhin noch in Schlagdistanz.

Nicht nur die Audi-Neuwagen legten eine Performance an den Tag, wie sie nicht allein durch den Gewichtsvorteil Mercedes gegenüber zu erklären war. Auch die Jahreswagen offenbarten - erstmals in dieser Saison - eine stärkere Form als die Mercedes-Pendants: Christian Abt, Frank Stippler und Pierre Kaffer wussten mit den Rängen neun bis elf zu überzeugen. Ebenfalls Grund zur Freude hatte Futurecom TME: Mit DTM-Rückkehrer Jeroen Bleekemolen auf Rang 17 entschied das Debütantenteam erstmals den Kampf der Gebrauchtwagen für sich.

"Die gesamte Teamleistung war diesmal sehr gut", resümiert somit auch Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich, während Tom Kristensen ergänzt: "Meine Pole-Runde war perfekt, ich hätte nicht mehr aus meinem Auto herausholen können." Lediglich Heinz-Harald Frentzen kam zu einer weniger erfreulichen Erkenntnis: "In Brands Hatch ist es sehr knifflig, am Limit zu fahren..."