Es kam, wie es kommen musste - bereits vor dem Rennen offenbarte der Kurs in Brands Hatch jene fahrerische Tücken, wie sie sich bereits bei den Testfahrten im März angekündigt hatten: Verliefen vereinzelte Ausritte ins Kiesbett während der ersten Qualifying-Session harmlos, so hatten die Fahrerfehler zum Ende des Qualifyings weiter reichende Folgen.

Den Anfang machte unfreiwillig Heinz-Harald Frentzen, der in Turn 1 die fatale Wirkung der Bodenwellen unterschätze: Zunächst verlor der Audi A4 DTM den Abtrieb auf der Hinterachse, um sich anschließend ohne jegliche Korrekturmöglichkeiten für den Mönchengladbacher von der Strecke zu drehen. "Ich habe nur gesehen, dass er in Turn 1 das Auto verloren hat, sich dann mehrfach gedreht hat und seitlich in die Mauer eingeschlagen ist", beschrieb Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich gegenüber der ARD seine Sicht der Dinge, "aber das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht."

Der Sicherheit halber wurde Frentzen dennoch bei den Ärzten im Medical Center vorstellig. Derweil wartet auf die Audi-Mechaniker mehr Arbeit. "Wir müssen jetzt sehen, wie es für morgen mit dem Auto aussieht, aber wie ich unsere Jungs kenne, kriegen die das bis zum Rennen wieder hin", zeigt sich Dr. Ullrich zuversichtlich.

Nur wenige Sekunden nach dem Frentzen-Unfall unterlief auch Mika Häkkinen ein folgenschwerer Fehler: So berichtete der Finne, in der letzten Kurve vor Start und Ziel zu weit auf die Curbs hinausgekommen zu sein - Folge war auch hier ein unkontrollierbarer Abflug in die Boxenmauer. Auch Häkkinen entstieg seiner Mercedes C-Klasse unverletzt, deren Schäden jedoch wiederum eine Herausforderung für die Mechaniker darstellen...