In einem insbesondere in der Endphase spektakulären Qualifying ging Tom Kristensen bei hochsommerlichen Temperaturen in Brands Hatch erneut als Sieger hervor. Angesichts einer von Audi besetzten zweiten Startreihe darf der Däne morgen auf Schützenhilfe hoffen, während Bernd Schneider auf Rang sechs einen weiteren Rückschlag erlitt.

Session 1

Wie gewohnt machten während des ersten Teil des Qualifyings die Jahres- und Gebrauchtwagenpiloten den Anfang: Die Spitze bildete zunächst ein Quartett aus Audi-Pilot Christian Abt sowie seinen Stuttgarter Jahreswagenkollegen Jean Alesi, Stefan Mücke und Alexandros Margaritis. Derweil sorgte Heinz-Harald Frentzen für einen ersten kurzen Ausritt ins Kies, der Schnellste des Samstagstrainings, Frank Stippler, tat es ihm gleich.

Mit Ankunft der Neuwagen auf der Strecke änderten sich auch die Rangfolge an der Spitze: Nach den ersten Runden der HWA- und Abt-Piloten bildeten Jamie Green, Bruno Spengler sowie Mattias Ekström die Top drei – die Titelrivalen Tom Kristensen und Bernd Schneider mussten sich zunächst mit den Plätzen sechs und elf begnügen.

Der Arbeitstag der Gebrauchtwagenpiloten war erwartungsgemäß nach der ersten Session beendet: Während Jeroen Bleekemolen, der sich lange auf dem rettenden Platz 14 gehalten hatte, mit Rang 17 immerhin auf Anhieb als Sieger des 2004er-Quartetts hervorging, mussten sich Mathias Lauda, die angesichts ihrer Streckenkenntnisse vorher noch so optimistische Susie Stoddart und Vanina Ickx mit den letzten drei Platzierungen abfinden. Auch Timo Scheider und Stefan Mücke erlebten mit ihrem Ausscheiden eine Qualifying-Pleite. In die Top drei schafften es Mercedes-Youngster-Duo Green und Spengler, gefolgt von Tom Kristensen.

Session 2

Als Reaktion auf die erhöhte Gefahr, auf dem nur 1,973 Kilometer langen Kurs in den Verkehr zu gelangen, wagten sich diesmal auch zu Beginn einige Neuwagen auf den Asphalt: Jamie Green, Mattias Ekström, Heinz-Harald Frentzen und Mika Häkkinen machten den Anfang. Erneut setzte der junge, in HWA-Diensten stehende Brite die Bestmarke, an die Teamkollege Spengler am nächsten heranreichte.

Als Wackelkandidat präsentierte sich auf Rang acht zunächst Heinz-Harald Frentzen, Bernd Schneider kam vorerst nicht über Rang 13 hinaus. Drei Minuten vor Schluss der zweiten Session überzeugte das Mercedes-Trio aus Green, Spengler und Häkkinen an der Spitze, die Ränge vier bis neun waren in Audi-Hand. Nachdem sich Schneider auf Platz vier vorgeschoben hatte, begann für Mattias Ekström auf Platz acht – wie bereits in Oschersleben – das Zittern. Mit Platz zwei gelang dem Schweden kurz darauf der Befreiungsschlag.

Schließlich hatten alle acht Neuwagen angeführt von Green den Sprung in die letzte Session geschafft, die Jahreswagen scheiterten. Das Audi-Trio aus Christian Abt, Frank Stippler und Pierre Kaffer beanspruchte die Plätze neun bis elf für sich, Jean Alesi, Daniel La Rosa und Alexandros Margaritis mussten sich mit den Rängen zwölf bis 14 begnügen.

Session 3

Schon zu Beginn des Qualifyings machte Tom Kristensen mit einer bislang unerreichten Zeit von 42,599 Sekunden auf sich aufmerksam und übertrumpfte so den Spitzenreiter der ersten beiden Sessions, Jamie Green. Die Zeitenjagd präsentierte sich nun unfreiwillig spektakulärer als bisher: Während Heinz-Harald Frentzen in Turn 1 von der Strecke kreiselte, einen starken Einschlag in die Reifenstapel erlebte und seinem Audi A4 DTM glücklicherweise unverletzt entstieg, unterlief Mika Häkkinen wenige Sekunden später ein Fahrfehler vor Start und Ziel, der ihn in die Boxenmauer manövrierte. Auch der Finne blieb unverletzt.

Häkkinens achter Startplatz war damit bereits zementiert, Frentzens dritter Platz in Folge der fünf Restminuten nach Neustart der Session in Gefahr. Einen letzten Versuch, seine Bestzeit zu verbessern, brach Tom Kristensen ab. Bruno Spengler vermochte seine Zeit noch um Nuancen zu verbessern, ein Positionsgewinn resultierte hieraus nicht. Lediglich Mattias Ekström gelang mit Rang vier eine zählbare Verbesserung, Tom Kristensen verbesserte seine Zeit um weitere zwei Zehntel.

Nicht nur auf Grund der Pole Position Kristensens durften sich die Ingolstädter als Sieger des Qualifyings fühlen: Mit Frentzen und Ekström in der zweiten Startreihe gelang Audi eine ungewohnt starke Mannschaftsleistung, lediglich Jamie Green brachte es auf Platz zwei in die Zeitenregionen des A4 DTM. Mit Position sechs hinter Spengler und vor Martin Tomczyk erlebte Bernd Schneider einen leichten Dämpfer im Kampf um Sieg und Meisterschaft.