Äußerst optimistisch hatte sich im Vorfeld des Brands-Hatch-Wochenendes insbesondere Mika Häkkinen bezüglich der Mercedes-Performance geäußert - der Testfreitag jedoch sprach für Audi. Wie schon bei den ITR-Tests der Vorsaison präsentierte sich auch heute einmal mehr Tom Kristensen als Speerspitze der Ingolstädter.

Bereits beim ersten Test überzeugte der Däne als schnellster Neuwagenpilot, wurde von Jahreswagenfahrer Pierre Kaffer jedoch übertrumpft. Mit einer Zeit von 43,623 Sekunden hatte der Rheinländer die Bestmarke gesetzt - und deutete so an, dass sich die Aussagekraft des Tests gewohnheitsgemäß in Grenzen hielt, zugleich jedoch die Jahreswagen auf der hügeligen Strecke von ihrem Gewichtsvorteil zu profitieren wissen. Mattias Ekström und Martin Tomczyk rundeten die gute Audi-Vorstellung mit den Rängen vier und fünf ab.

Während des zweiten Tests wurden die Kräfteverhältnisse der unterschiedlichen A4-Generationen gerade gerückt: Hatte zunächst Ekström lange den Platz an der Spitze inne, so löste ihn schließlich Kristensen ab. Mit einer Rundenzeit von 43,158 Sekunden hatte der Meisterschaftsführende seinen zweitplatzierten Titelrivalen Bernd Schneider auf der zunehmend mehr Grip aufweisenden Strecke um etwa zwei Zehntel distanziert.

"Die Gripverhältnisse auf der Strecke waren schwierig einzuschätzen, denn sie haben sich immer wieder ein bisschen geändert", resümiert Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich und zieht ein positives Fazit: "Mein Eindruck ist, dass sich die meisten unserer Fahrer gute Abstimmungen erarbeitet haben. Ich blicke zuversichtlich auf den Samstag." Auch die Verantwortlichen der Jahreswagenteams zeigen sich zufrieden: Während Phoenix-Teamchef Ernst Moser feststellt, es sehe für das Qualifying "gut" aus, sieht sein Rosberg-Kollege Arno Zensen sogar noch "Reserven".

"Mein Audi funktionierte gut. Aber der Freitag ist wie immer ein Tag, an dem man nur Informationen sammelt", möchte Tom Kristensen die Ergebnisse der Ingolstädter noch nicht nicht überbewerten, zeigt sich jedoch so gut gelaunt, dass er selbst die Hitze in den Cockpits wohlwollend umschreibt: "Es herrscht ein schöner Sommer in England..."