Auch in der DTM wird Großbritannien seinem Ruf als Vertreter der Strenge und Disziplin gerecht: Ganz nach dem Geschmack des britischen Königshauses, das jene beiden Tugenden stets mit mehr oder minder großem Erfolg zu repräsentieren versucht, offenbart sich auch die Rennstrecke südöstlich des Buckingham Palace als ein Kurs, der Disziplinlosigkeit im Keim zu erstecken droht. Heinz-Harald Frentzen kann in Folge der ITR-Testfahrten in Brands Hatch ein Lied hiervon singen...

"Es ist eine sehr heiße Strecke, denn sie ist unverzeihlich", beschreibt uns der Mönchengladbacher seine während der Tests gesammteln Eindrücke und verweist unter anderem auf die zahlreichen Brands-Hatch-Bruchpiloten, wie sie auch in Audi-Reihen zu finden waren, "wenn man dort einen kleinen Fehler macht, ist man direkt draußen. Schon bei den Testfahrten hat es dort eine Menge Schrott gegeben.

Im Rahmen der ITR-Tests gab es auch bei Audi einige Betriebsunfälle, Foto: Sutton
Im Rahmen der ITR-Tests gab es auch bei Audi einige Betriebsunfälle, Foto: Sutton

Der bereits aus Formel-1-Zeiten strenge Sicherheitsbestimmungen gewohnte Frentzen ordnet auch die nur 1,973 lange Kurzversion der Traditionsstrecke von Brands Hatch als nicht ganz ungefährlich ein. "Die Strecke ist hinsichtlich der Bestimmungen hart an der Grenze. Wenn man sich dort einen Fehler erlaubt, ist das Auto kaputt - aber das gehört zum Business", nimmt sich der Formel-1-Vizeweltmeister von 1997 der fahrerischen Herausforderung an.

"Als Fahrer muss man in Brands Hatch natürlich doppelt aufpassen und sehr diszipliniert fahren", zollt Frentzen dem südenglischen Kurs Respekt, um schließlich einen inteteressanten Vergleich anzustellen: "Brands Hatch ist fast mit einem Straßenkurs zu vergleichen, bei dem es neben der Strecke nur Leitplanken gibt." Angesichts des fahrerischen Anspruchs des Kurses, aber auch der vorhandenen, jedoch alles andere als einladenden Überholmöglichkeiten bleibt für Frentzen nur ein Fazit: "Die Zuschauer werden ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen..."