Zwei Mal gastierte die "neue" DTM bislang in England, zwei Mal - in den Jahren 2002 und 2003 - verbuchte Mercedes den Sieg für sich. Die damaligen Erfolge Jean Alesis sind bestenfalls als gutes Omen zu sehen, unterscheidet sich der damals befahrene Kurs in Donington doch deutlich von der nun zum DTM-Austragungsort auserkorenen, nur 1,973 Kilometer langen Kurzversion des Traditionskurses Brands Hatch. Anders als bei den diesjährigen ITR-Testfahrten im italienischen Vallelunga war bei den Tests in Brands Hatch durchaus ein Kraut gegen die amtierenden Stuttgarter Meister gewachsen...

HWA

Wenngleich es Audi-Pilot Tom Kristensen war, der im März bei den ITR-Tests in Brands Hatch die absolute Bestzeit einfuhr - in den Reihen der Mercedes-Neuwagenfahrer lässt man sich nicht beunruhigen. Nachdem sich die aktuelle Generation der Mercedes C-Klasse bislang auf allen Kursen als konkurrenzfähig erwiesen hatte, zeigen sie sich äußerst selbstbewusst. "Es gibt nur einen Grund, weshalb es nicht leicht sein wird zu gewinnen: Wir fahren immer noch Zusatzgewicht mit uns herum. Es sind jetzt 10 Kilo und das ist nicht so viel", prognostizierte Mika Häkkinen uns gegenüber.

Bei den Tests musste sich Schnei-der Kristensen geschlagen geben, Foto: Sutton
Bei den Tests musste sich Schnei-der Kristensen geschlagen geben, Foto: Sutton

Der Meisterschaftszweite Bernd Schneider sieht sich trotz des Gewichtsnachteils in der Lage, um den Sieg zu kämpfen: "Da unser Gewichtshandicap in der neuen C-Klasse gegenüber den 2006er Audi von 20 auf zehn Kilo halbiert wird, erwarte ich ein spannendes Rennen." Das Gewichtshandicap als einziges Argument für einen Audi-Sieg? Angesichts eines psychologisch und technisch gesehen erstarkten Abt-Audi-Teams erschiene dies übertrieben, verspricht doch auch insbesondere das zu Unfällen und Ausrutschern einladende Streckenlayout ein Rennen, das die Piloten auch unabhängig vom Material mit einem kühlen Kopf maßgeblich zu ihren Gunsten beeinflussen können...

Mücke & Persson

Anders als mit Blick auf die Neuwagen, bei denen im Vergleich zwischen Audi und Mercedes kaum mehr streckenspezifische Stärken und Schwächen zu erkennen sind, ist für die Jahres- und Gebrauchtwagen - unabhängig vom Erfahrungsvorsprung Mückes und Perssons - auch in Brands Hatch ein Performancevorteil als wahrscheinlich zu erachten, konnten die C-Klasse-Modelle der letzten beiden Generationen ihre Stärken doch gerade auf schnellen Kursen mit wenigen langsamen Kurven am besten ausspielen.

Während die schottische Mücke-Gebrauchtwagenpilotin Susie Stoddart angesichts ihrer ausführlichen Streckenkenntnis von einem Heimvorteil zehren darf, schwelgt Persson-Vertreter Jean Alesi in den Erinnerungen alter Erfolge auf englischem Boden: "Zweimal habe ich in England gewonnen. Mit dem Jahreswagen wird es zwar schwierig, diese Erfolge zu wiederholen, aber auf der kurvenreichen, kurzen Strecke ist vieles möglich..."