Fast sechs Wochen ohne DTM-Rennen. Mancher Motorsportfan hat sich vielleicht zwischenzeitlich mit der Fußball-WM die Zeit vertrieben. Doch wie sieht es mit Fahrern und Teams aus?

Beide Hersteller nutzen die freie Zeit zum Testen: So fuhr Audi bereits kurz nach dem Rennen in Oschersleben nach Le Mans. Alle vier Fahrer der aktuellen DTM-Boliden bereiteten sich vor Ort auf die weitere Saison vor. Mercedes hatte hingegen schon vor dem dritten Saisonrennen mit Bruno Spengler und Jamie Green auf dem EuroSpeedway Lausitz seine Runden gedreht. Mitte Juni waren dann Mika Häkkinen und Bernd Schneider, auf der gleichen Strecke, an der Reihe.

Scheider fühlt sich ohne Rennwagen nicht wohl., Foto: Audi
Scheider fühlt sich ohne Rennwagen nicht wohl., Foto: Audi

Auch Timo Scheider konnte nicht die Hände vom Rennwagen lassen. Er nahm zusammen mit seinem Teamkollegen Frank Stippler am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil. "Das hat großen Spaß gemacht, auch wenn wir kurz vor dem Ziel mit einem Motorschaden aufgeben mussten. Schade, denn sonst wären wir sicher aufs Podium gefahren", ärgerte sich Audi-Pilot Scheider auch noch einige Tage nach dem Rennen.

Bei Markenkollege Mattias Ekström stand Entspannung im Vordergrund. Er fuhr einige Tage zu seiner Familie nach Schweden und da der 27-Jährige ja bekanntlich die Geschwindigkeit liebt, ist er mit einigen Freunden noch Jetski gefahren. Am Wochenende stand dann noch ein Highlight ins Haus. "Zusammen mit der ganzen Mannschaft von Abt Sportsline machen wir unseren jährlichen Teamausflug. Diesmal geht es zu einer gemeinsamen Floßfahrt, die bestimmt viel Spaß macht und alle – Fahrer, Ingenieure und Mechaniker – noch enger zusammenschweißt. Schließlich haben wir in der DTM noch einiges vor in diesem Jahr!"

Aber auch bei Mercedes verlieren die Fahrer die DTM nicht aus den Augen. Das gilt besonders für Mika Häkkinen. "Es ist eine sehr lange Zeit ohne Rennen zu fahren. Es ist schlecht, dass wir so lange nicht fahren konnten. Du musst die ganze Zeit heiß bleiben. Das einzige was du tun kannst, ist dich selbst vorzubereiten." Ihm kam damit der Test vor einigen Tagen sehr gelegen. Ansonsten versuchte er sich psychisch und mit Sport physisch fit zu halten. Auch für Bernd Schneider stand dies im Mittelpunkt. Zumal er zu den heißesten Titelkandidaten gehört.

Bei Phoenix Racing steht Urlaub und Boot bauen auf dem Programm., Foto: Audi
Bei Phoenix Racing steht Urlaub und Boot bauen auf dem Programm., Foto: Audi

Auch die einzelnen Teams freuen sich über die freie Zeit. Besonders die Mechaniker, von denen die Ersten ihren Urlaub antreten. Bei Phoenix Racing gehen die Angestellten ohne Familie jetzt in Urlaub, die anderen während der zweiten großen Pause im August. Aber auch die Arbeit kommt nicht zu kurz. "In der großen Pause wird sehr viel gearbeitet", erklärt der Teammanager Frank Lynn. "Der normale Check beim Auto liegt an, doch wir lassen uns mehr Zeit. Der Check ist normal nach jedem Rennen immer gleich. Jetzt holen wir im Detail weiter aus. Pflegen unser Equipment, da sich vieles während der Saison hinausschiebt." Neben dem Audi rückt jetzt auch ein Boot in den Mittelpunkt. Schließlich will sich das Team beim Bootsrennen während des Norisring-Wochenendes keine Blöße geben. "Es ist auch nicht einfach mal eben aus Pappe ein Boot zu bauen. Mechaniker, die am Auto nicht mehr so viel zu tun haben, kümmern sich darum. Bei uns kann jeder seine Ideen mit einbringen. Wenn sie gut sind, werden sie auch umgesetzt," erklärte Frank Lynn uns gegenüber.

Die Vorbereitung auf die weiteren DTM-Rennen steht also bei allen im Mittelpunkt, egal ob Hersteller, Team oder Fahrer. Freuen wir uns auf die nächsten beiden Rennen in Brand Hatch und auf dem Norisring. Danach stehen uns wieder vier Wochen rennfreie Zeit bevor.