Welches Verhältnis hast du zu deinem Vater und Ex-Formel-1-Weltmeister Niki, auch mit Blick auf deine Karriere?
Mathias Lauda: Ich sehe meinen Vater wie den zweiten Bruder oder einen guten Freund. Wir haben eine sehr offene und gute Beziehung, wir haben viel Spaß miteinander. Bei meiner Motorsportkarriere hat er sich die ersten beiden Jahre total herausgehalten und gemeint, ich solle alles alleine machen. Aber jetzt mittlerweile ist er manchmal schon ein wenig kritisch. Da kann er einem manchmal schon ein wenig auf die Nerven gehen, aber ich kann ja bei seiner Erfahrung viel davon lernen, er hat meistens Recht… Jedoch gebe ich meine Fehler immer zu und kann sehr gut analysieren. Wenn er sagt, wo ich einen Fehler gemacht habe, habe ich es also ohnehin meistens schon selber gemerkt. Aber ist es ja auch gut, wenn jemand einem mal sagt, was man falsch macht.

Welche Auswirkungen hat dein großer Nachname auf deine Karriere gehabt?
Mathias Lauda: Ich glaube nicht, dass er geholfen hat, denn in den Serien, in denen ich gefahren bin, hatte ich noch nie das größte Budget, ich war noch nie in einem wirklichen Topteam. Ich musste mir immer das Team suchen, wo es am billigsten zu fahren war, weil wir nie das volle Budget hatten. Viele Fahrer, gegen die ich gefahren bin, hatten mehr Sponsoren und mehr Budget. Ich weiß, dass ich noch meine Jahre brauche und mache das alles zur Freude mit ganzem Herzen. Ich mache es nicht, weil ich die Erfolge meines Vaters nachahmen möchte.

Es sind zurzeit viele Söhne aktiver und berühmter Ex-Rennfahrer aktiv. Hast du zu ihnen Kontakt?
Mathias Lauda: Ja, ich bin letztes Jahr gegen Nico Rosberg und Nelson Piquet in der GP2 gefahren. Wir kennen uns gut und verstehen uns gut, wir gingen auch nach dem Rennen mal einen trinken. Aber einer lebt in England, einer in Monte Carlo - so oft sehen wir uns also auch nicht. Sie fahren schon viele Jahre länger als ich und machen einen guten Job, aber ich würde mich mit ihnen nicht vergleichen, nur weil unsere Väter Weltmeister waren. Es gibt auch viele andere Fahrer in der DTM und der Formel 1, die auch sehr stark sind.

Seit dem Beginn Karriere managt dich dein Bruder. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Mathias Lauda: Er macht einen sehr guten Job. Ich verstehe mich sehr gut mit meinem Bruder, ich kann ihm vertrauen. Natürlich war der Anfang auch für ihn schwierig, denn auch er hatte keine Erfahrung in diesem Bereich. Ich hatte keine Erfahrung als Fahrer, er hatte keine Erfahrung als Manager und hat sicherlich ein paar kleine Fehler gemacht, aber jetzt läuft es sehr gut.