Überraschen dich nach dem schwierigen DTM-Debütjahr deine aktuellen Erfolge?

Alexandros Margaritis: Innerlich bin ich mit dieser Zielsetzung in die Saison gegangen, ganz ehrlich. Ich habe den Winter über hart gearbeitet, um mich fitneßmäßig und mental auf die Saison vorzubereiten, die Tests sind super gelaufen und das Team steht hinter mir. Ich habe das Gefühl, dass ich erfolgreich sein kann. Die ersten beiden Rennen war es so und auch beim letzten Rennen in Oschersleben. Es werden sicherlich auch Rennen kommen, wo wir von den 05er-Autos her gesehen nicht so weit vorne im Qualifying stehen werden. Aber ich glaube, dass es unser Anspruch sein sollte, auf jeden Fall bester 2005er-Mercedes und wenn es geht, auch bestes 2005er-Fahrzeug im DTM-Feld zu werden.

Siehst du den Fortschritt also bei dir persönlich oder ergibt sich das hauptsächlich aus dem Erfahrungszuwachs, dem anderen Team?

Alexandros Margaritis: Gerade in der DTM kann man nicht sagen, ausgelernt zu haben und schon alles zu können. Ich habe letztes Jahr sehr viel lernen müssen, war auch in den letzten drei Rennen sehr stark gewesen und konnte auch einige gute Resultate einfahren, wenn auch nicht so gut wie in diesem Jahr. Ich glaube, dass mich das reifer gemacht hat, dass aber auch die neue Situation Einfluss hat. Ich komme sehr gut klar mit dem neuen Auto und fühle mich in meinem Team sehr wohl. Das alles trägt zu meinen guten Leistungen bei.

Fühlst du dich im Team Persson heimisch?

Alexandros Margaritis: Ich habe mich von Anfang an hier sehr wohl gefühlt. Es ist eine sehr familiäre Atmosphäre, man kann zu jedem kommen, wenn man ein Problem hat, alle stehen hinter dem Fahrer. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut, ich fühle mich hier wirklich sehr wohl. Das macht für einen Rennfahrer viel aus, da kann ich mich momentan nicht beschweren.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Jean Alesi?

Alexandros Margaritis: Sie klappt sehr gut, ich hätte es vielleicht am Anfang gar nicht gedacht - aber ich komme sehr gut mit ihm klar, wir haben ein gutes Verhältnis unter Teamkollegen. Ich glaube, wir ergänzen uns auch ganz gut: Er kann mir helfen mit seiner Erfahrung, da er ja schon ein Jahr mit diesem Auto gefahren ist und ich mir einige Sachen von ihm abgucken kann. Doppelte Motivation ist auch sein Name., Als ich noch Kart gefahren bin, ist er eines meiner Vorbilder gewesen. Damals habe ich mir auf dem Nürburgring Autogramme von ihm geholt, als er in der Formel 1 für Ferrari gefahren ist. Ihn als Teamkollegen zu haben und ihn schlagen zu können motiviert mich noch mehr.

Hast du mittelfristig noch Formel-Ambitionen oder ist das Thema ganz abgehakt?

Alexandros Margaritis: Momentan fühle ich mich hier wohl; ich will mich erst einmal hier beweisen, bevor ich wieder die Klasse wechsle. Das Manko in der Vergangenheit war ja immer, dass ich nach einem Jahr, wo es in den letzten drei oder vier Rennen gut geklappt hat, die Serie wieder gewechselt habe. Deshalb konzentriere ich mich momentan voll auf die DTM und will zurzeit auch nichts anderes machen. Hier ist es spannender als in der Formel 1, weil überholt werden kann, man kann sich mal anlehnen oder über die Randsteine preschen. Vom Fahrspaß her kann man sich sicherlich nicht beklagen. Sicherlich ist es etwas ganz Außergwöhnliches einen Formel-1-Wagen zu bewegen.

Hast du einen genauen Fahrplan für deine Karriere?

Alexandros Margaritis: Eigentlich nicht. Ich will dieses Jahr bester 05er-Fahrer werden, um mich für nächstes Jahr für ein aktuelles Auto zu profilieren. Wenn ich eines bekomme, wäre ich superglücklich. Das ist wohl das Ziel eines jeden Vorjahreswagenfahrers.