Wie siehst du die DTM-Arbeit im Vergleich mit anderen Serien, z.B. der Formel 3000?

Mathias Lauda: In der DTM herrscht schon ein deutlich höheres Niveau, es ist alles viel professioneller. Ich war noch nie in einem so starken Team wie jetzt. Das Team macht einen guten Job und ich kann sehr viel lernen - jedenfalls mehr als in den letzten drei Jahren bei anderen Teams. Die DTM ist mit der Formel 1 sicherlich die beste Meisterschaft, und das merkt man auch an der Arbeitsweise.

Wie beurteilst du den Verlauf deiner bisherigen Saison?

Mathias Lauda: Es geht immer besser, es geht bergauf. In Hockenheim war ich zweitbester Fahrer eines 2004er-Autos, da war ich ein wenig enttäuscht. Auf dem EuroSpeedway Lausitz war ich bester Fahrer eines 04er, dort stand ich im Qualifying vor zwei 2005er-Mercedes, was sehr gut war. In Oschersleben ist der Unterschied zwischen 2004er- und 2005er-Generation leider sehr groß gewesen. Mein Ziel muss immer sein, bester 04er zu sein, und ich bin auf dem besten Weg dorthin.

Was strahlt bei Persson von HWA hinüber?

Mathias Lauda: Das Persson Team macht einen sehr guten Job. Ich glaube, wir brauchen keine allzu große Unterstützung durch HWA, denn der 2004er-Wagen ist ja sehr ausgereift, so dass ich mich voll auf das Fahren konzentrieren kann. Ich habe mit Jean Alesi und Alex Margaritis tolle Teamkollegen, die mir vom 2005er-Wagen sehr gute Daten geben. Das ist perfekt - so kann ich viel lernen.

Wie ist die Kommunikation mit dem sehr erfahrenen Jean Alesi und Alexandros Margaritis, der ja bei Erfahrung und Alter auf einem ähnlichen Level ist. Gibt es da Unterschiede?

Mathias Lauda: Wenn ich Fragen habe, gehe ich zu Jean, der mir alles erklärt – genau wie Alex auch. Sie sind beide sehr offen. Sie sind sehr fair und sportlich und helfen mir, so gut es nur geht.

Ist das ein großer Nachteil für dich, viele Strecken noch nicht zu kennen; gibt es Möglichkeiten, sie vorher auf andere Art kennen zu lernen?

Mathias Lauda: Eigentlich nicht. In Oschersleben bin ich zum ersten Mal gefahren, aber durch die Freitagstrainings ist es kein allzu großer Nachteil. In der DTM hat man drei Stunden Trainingszeit, wenn man dann einen guten Ingenieur für die Telemetriedaten hat, mit den Teamkollegen diese Daten vergleicht und vorher mit dem Moped die Strecke abfährt, dann muss das reichen.

Hat sich angesichts der physischen Anforderungen der in der DTM etwas längeren Rennen etwas bemerkbar gemacht?

Mathias Lauda: Es ist kein Problem, aber man wird schon müde zum Ende des Rennens, denn es ist ziemlich anstrengend. Ich trainiere sehr hart und habe mich über den Winter sehr gut vorbereitet. Aber es wird sehr heiß in einem DTM-Wagen, das bin ich nicht gewohnt. In einem Formelwagen hat man im Gegensatz zum Tourenwagen den Fahrtwind. Man schwitzt stark. Mein Programm ist verteilt über den Tag drei Stunden Ausdauertraining, dann Krafttraining.